BARFen für Hunde: Wissenswertes rund um die Rohfütterung

Ein Langhaar-Collie mit Rohfleisch im Maul
Hauptsächlich besteht die Hundemahlzeit beim BARFen aus Blättermagen, Pansen oder durchwachsenem Fleisch. Foto: Gabriela Bertolini/bigstockphoto.com

Bereits seit einigen Jahren kristallisiert sich ein neuer Trend heraus, wenn es um die Ernährung für Hunde geht: Das Barfen. Es gibt immer mehr Frauchen und Herrchen, welche die Ernährung ihrer Vierbeiner auf Frischfutter umstellen.

Der Anlass besteht oft in Problemen mit der Gesundheit des Hundes, wie Verdauungs- oder Gewichtsprobleme, Unverträglichkeiten oder Allergien. Hund wirken nach der Umstellung ihrer Ernährung oft lebendiger und vitaler, haben ein glänzenderes Fell und sind allgemein schlanker – auch, wenn dies durch wissenschaftliche Studien noch nicht nachweislich belegt werden konnte. Damit der Hund allerdings auch mit der Barf-Methode alle wichtigen Nährstoffe zugeführt bekommt, müssen Hundehalter ein paar Dinge beachten. Welche das sind, erklärt der folgende Beitrag.

Das BARFen

Bei gutem Fertigfutter für Hunde sollten alle wichtigen Nährstoffe für den Hund in einem ausgewogenen Verhältnis vorliegen. Bei der Barf-Methode liegt die Verantwortung, dies zu gewährleisten, bei dem Hundehalter, da dieser das Hundefutter in Eigenregie zubereitet.

Die Basis orientiert sich dabei an der Nahrung, die in freier Natur auf dem Speiseplan des engen Verwandten des Hundes, dem Wolf, stehen würden: Rohes Fleisch. Allerdings sind für die Hundegesundheit noch weitere Bausteine außer proteinreiches Muskelfleisch nötig. Hunde brauchen ebenso Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine.

Das Teil-Barfen

Wenn eine Kombination von Trockenfutter und Frischkost gefüttert wird, wird dies als Teil-Barfen bezeichnet. Gleichzeitig sollten die beiden Arten des Futters allerdings nicht gefüttert werden, da dies zu Problemen mit der Verdauung führen kann. Einige Hundemägen vertragen die Ernährungsform des Teil-Barfens sogar überhaupt nicht. Wenn dies der Fall ist, ist der Tierarzt der richtige Ansprechpartner.

Auch, wenn sich Hundehalter nicht sicher sind, ob ihr in Eigenregie zusammengestelltes Futter ihrem Hund wirklich eine ausgewogene und gesunde Ernährung bietet, sollte eine Beratung durch den Tierarzt in Anspruch genommen werden. Dieser kann ebenfalls dabei helfen, die Menge an Futter zu ermitteln, die der individuelle Hund benötigt und welche von seinem generellen Energiebedarf abhängig ist. Einige Tierärzte bieten sogar professionelle Futterpläne an. Eine tolle Option sind ebenfalls Barf-Fertigportionen, die zum Beispiel beim Anbieter B.A.R.F. Me erhältlich sind.

Ein Langhaar-Collie liegt auf dem Boden und isst frisches Fleisch
Ein Genuss: Frisches Fleisch für den Hund. Foto: Gabriela Bertolini/bigstockphoto.com

Eine ausgewogene Ernährung für Barf-Anfänger

Das Beutetier findet in der Natur alles, was es für seine Ernährung benötigt. In Leber ist viel Vitamin A und Kupfer enthalten, der Eisenbedarf wird durch die Milz gedeckt, Natrium ist in frischem Blut zu finden und Magnesium, Phosphor und Kalzium in den Knochen. Da in reinem Rohfleisch nicht alle diese Nährstoffe enthalten sind, sind Hundehalter auf weitere Quellen angewiesen. Dieser Aufwand lohnt sich, da Herrchen und Frauchen so ganz genau wissen, was in den Magen ihres Hundes kommt.

Das Futter, beziehungsweise dessen Zusammensetzung, orientiert sich beim Barfen an dem Speiseplan des Wolfes, welcher aus Gemüse, Innereien, Knochen und Fleisch besteht. Während seiner Evolution haben Hunde allerdings die Fähigkeit verloren, Stärke verdauen zu können. Hunde, die es gut vertragen, können aber durchaus auch Getreide und Kartoffeln bei der Barf-Methode bekommen. Durch diese wird die Aufnahme von Proteinen eingeschränkt, was sinnvoll für einige Hunde sein kann.

Welche Dinge müssen beim Barfen in den Hundenapf?

Die Bedeutung von Barf wird oft unterschiedlich ausgelegt. Es handelt sich grundsätzlich um ein Akronym aus der englischen Sprache für „biologically appropriate raw food“ oder manchmal auch für„Bones and Raw Food“. In der deutschen Sprache wird Barf oft mit „biologisch artgerechte Rohfütterung“ und „biologisches artgerechtes rohes Futter“ übersetzt.

Beim Barfen ist es besonders wichtig, wie die einzelnen Mahlzeiten für den Hund zusammengestellt werden. Ganze 70 Prozent entfallen dabei auf das Fleisch. Hauptsächlich besteht die Hundemahlzeit somit aus Blättermagen, Pansen oder durchwachsenem Fleisch. Innereien oder fleischige Knochen sollten dabei zwischen zehn und 15 Prozent der Mahlzeit ausmachen. Rohes Fleisch vom Schwein darf gar nicht gefüttert werden.

30 Prozent der Mahlzeit entfallen auf Gemüse und Obst. Um den Hund mit wichtigen Ballaststoffen zu versorgen eignen sich Wurzelgemüse, Salat und Blattgemüse. Die Hundemägen sind nicht in der Lage, Zellulose aufzuspalten, weshalb Gemüse und Obst stets püriert werden sollte.

Wichtig sind bei der Fütterung nach der Barf-Methode auch die Gabe von Kalzium, Zink, Kupfer, Job und den Vitaminen A, D und E. Hundehalter, die auf das Füttern von Knochen verzichten möchten, können als Ersatz Kalziumcitrat, Eierschalen oder Knochenmehl verwenden. Ebenfalls benötigen die Hunde hochwertige Öle, in denen Linolen- und Linolsäure sowie Omega-3-Fettsäuren, enthalten sind. Gut eignen sich dafür Hanf-, Lein-, und Lachsöl, die abwechselnd gefüttert werden können. Der Speiseplan kann darüber hinaus durch Kräutermischungen und Kräuter abgerundet werden.

Barfen – Welches Fleisch sollte verwendet werden?

Eigentlich eignet sich so gut wie jedes Fleisch für die Barf-Methode, egal, ob Ziege, Wild, Pferd, Lamm, Geflügel, Rind oder Schaf. Erlaubt sind auch exotische Fleischsorten wie Strauß oder Känguru.

Allerdings ist Fleisch von Schweinen oder auch Wildschweinen absolut tabu. Dort könnte nämlich der Aujeszkyvirus enthalten sein, welcher die Pseudotollwut auslöst und für Hunde tödlich ist. Ebenfalls können Campylobacter, Salmonellen oder andere Krankheitserreger und Parasiten durch die Gabe von rohem Fleisch übertragen werden. Deswegen ist es von großer Bedeutung, dass stets eine hohe Hygiene bei dem Umgang mit dem Rohfleisch für den Hund eingehalten wird.

Rohfuttermahlzeit – Spurenelemente und Mineralien im richtigen Verhältnis

Es gibt einiges, was Hundehalter bei der Barf-Methode falsch machen können, wodurch die Hundegesundheit beeinträchtigt werden würde. Daher sollten im Vorfeld umfangreiche Informationen zum Barfen eingeholt werden. Ebenfalls ist es möglich, die Futterrationen von Ernährungsberatern oder Tierärzten zusammenstellen zu lassen, sodass der Hund sicher mit allen nötigen Mineralien, Vitaminen und Nährstoffen versorgt wird.

Beispielsweise ist es von großer Bedeutung, dass das Verhältnis von Phosphor und Kalzium in der Mahlzeit für den Hund ausgewogen ist. Das Phosphor findet sich dabei in den Innereien und dem Muskelfleisch, das Kalzium in den Knochen. Wenn als Ersatz beispielsweise Knochenmehl verwendet wird, ist es sehr wichtig, dass alle Dosierempfehlungen exakt eingehalten und befolgt werden. Es könnten lebensbedrohende Verstopfungen bei dem Tier auftreten, wenn beispielsweise zu viel Kalzium im Futter enthalten ist. Für erwachsene Hunde beträgt das empfehlenswerte Verhältnis von Kalzium und Phosphor 1,3 zu 1, mehr als 2 zu 1 darf es in keinem Fall sein.

Eignet sich die Barf-Fütterung für alle Hunde?

Die Rohfütterung sollte grundsätzlich erst ab dem ersten Lebensjahr des Hundes begonnen werden, denn bei Welpen könnten durch eine mangelnde Nährstoffversorgung Entwicklungsschäden verursacht werden. Für gesunde Hunde ist es in der Regel allerdings kein Problem, das Futter Stück für Stück auf Barf umzustellen. Für die Eingewöhnung des Darms an das neue Futter sollten rund fünf bis sieben Tage eingeplant werden.

Es gibt Hunde, die keine Fans des rohen Fleischgeschmacks sind. Hundehalter können in diesem Fall das Gemüse und das frische Fleisch auch kochen, was unter dem Begriff Barf Light bekannt ist.

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