Hunde gesund ernähren: Ernährungstipps für Welpen, Junghunde und Senioren

Ein umfassender Ernährungsratgeber

Ein Collie sitzt mit einem jungen Mädchen am Tisch und guckt auf das Essen
So mancher Hund würde sicherlich am liebsten am gedeckten Tisch essen, doch eine artgerechte Ernährung ist durch nichts zu ersetzen. Foto: Alla Pogrebnaya/Shutterstock.com

Bereits vor mehr als 12.000 Jahren näherte sich der Wolf, der wilde Vorfahre unserer geliebten Vierbeiner, an den Menschen an. Es begann nun ein langer Prozess der Domestikation. Während dieser Zeit sind Hunderte und mehr der unterschiedlichsten Hunderassen entstanden. Durch diese Entwicklung ging letztendlich auch eine Veränderung der Verdauung des Hundes einher. Heute ist diese kaum noch mit der Verdauung eines Raubtiers vergleichbar.

Obwohl nun der Hund und ebenso auch der Wolf zur Ordnung der Carnivoren, bekannt als „Fleischfresser“ gehören, ernähren sich beide nicht ausschließlich nur von Fleisch. Schnell würde eine solche einseitige Ernährung zu Mangelerscheinungen führen. Aus diesem Grund fressen alle frei lebenden Carnivoren stets ihre gesamte Beute restlos auf, also auch die Eingeweide mit Inhalt, ebenso Fell, Federn, Knochen und Sehnen. Dadurch ist es ihnen möglich, ihrem Körper auch alle lebensnotwendigen Nahrungsbestandteile zuzuführen.

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Unabhängige Studien von schwedischen Genetikern und Evolutionsbiologen belegen daneben, dass die Verdauung unserer Hunde kompakter geworden ist. So wurde dabei festgestellt, dass der Hund heutzutage im Vergleich zu seinem Vorfahren auch Kohlenhydrate und pflanzliche Nahrung aufnimmt und deutlich besser vertragen kann. Der Grund besteht darin, dass sich heute im Darm der Hunde ein Enzym befindet, welches in der Regel nur bei Pflanzenfressern nachgewiesen werden kann. Eben dieses Enzym ist für den Abbau von Stärke unerlässlich. Dadurch ist es den Hunden möglich auch Getreide und Kohlenhydrate aus dem Futter bis zu fünf Mal besser zu verdauen wie der Wolf.

Unsere Vierbeiner benötigen nun für ein langes und gesundes Leben stets eine ausgewogene Ernährung. Allerdings sollte auch hier beachtet werden, dass nicht immer Futter auch gleich Futter ist. In allen Entwicklungsstadien benötigt der Hund entsprechende Nährstoffe, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Es ist daher stets wichtig bei der Wahl des richtigen Futters, immer auch die individuellen Bedürfnisse des betreffenden Tieres zu berücksichtigen.

Daneben hat der Hundehalter die Wahl der Qual zwischen Nassfutter, Trockennahrung und Misch-und Rohfütterung. Hauptsächlich sollte bei einer Entscheidung immer der Geschmack im Vordergrund stehen, denn normalerweise ist eine gesunde und auch bedarfsgerechte Ernährung mit all diesen Fütterungsarten gewährleistet. Allerdings müssen dann auch einige Dinge bei der Fütterung beachtet werden, da jeder Hund in den verschiedenen Entwicklungsstadien auch unterschiedliche Anforderungen an das Futter hinsichtlich Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen stellt.

Ernährung der Welpen und Junghunde

Ein junger Collie steht neben dem Tisch und schaut auf das Futter
Welpen und Junghunde benötigen eine gute Zusammensetzung des Futters, damit sie ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind. Foto: Andrei Pogrebnoi/Shutterstock.com

Um innerhalb nur weniger Monate zu einem gesunden und auch kräftigen Junghund heranzuwachsen, benötigt der kleine Welpe ein Futter, welches ihn mit ausreichend Energie und daneben mit einem optimalen Nährstoff-Mix versorgt. Idealerweise sollte hier nur eine entsprechende Welpennahrung Verwendung finden. Diese muss dann auch der Junghund bis zu einem Alter von wenigstes einem oder eineinhalb Jahren erhalten. Sie ist in der Regel auf alle Bedürfnisse eines wachsenden Hundes zu geschnitten. In ihr sind unter anderem mehr Kalorien und gleichzeitig auch ein höherer Anteil an Kalzium und Phosphor enthalten. Beides ist für den Knochenaufbau wichtig.

Halter von Welpen großer Hunderassen müssen ein besonderes Augenmerk darauf haben, dass die Kleinen pro Tag nicht zu viel Energie und Nährstoffe erhalten. Es kann sonst sehr schnell passieren, dass die Welpen in einem solchen Fall rasant wachsen, was wiederum Schäden an der Knochen- und Bänderstruktur verursachen kann.

Hingegen ist es wichtig immer zu berücksichtigen, dass Welpen kleiner Rassen pro Kilogramm Körpergewicht einen höheren Energiebedarf haben im Vergleich zu ihren großen Artgenossen. Hundehalter sind daher immer gut beraten für besonders große und auch kleinwüchsige Hunderassen ein spezielles Welpenfutter entweder für große oder kleine Vierbeiner zu verwenden.

Bei der Fütterung von Welpen ist auch die Dosierung des Futters zu beachten. Laut Faustregel sollten über den Tag verteilt lieber kleinere Mahlzeiten verabreicht werden, als wenige große. Dies bekommt den Tieren besser und ist gesünder. Welpen und Junghunde sollten daher über den Tag verteilt fünf beziehungsweise drei Mahlzeiten erhalten.

In den ersten ein bis zwei Wochen nach dem Einzug des Jungtieres ist es ebenfalls   ratsam gleich auf eine Futterumstellung zu verzichten. Während dieser Zeit sollten dem  Kleinen das bislang gewohnte Futter verabreicht werden. Für die Welpen ist die Trennung von der Mutter und auch den Geschwister, sowie das neue zu Hause Aufregung genug. Es sollte daher vermieden werden durch neues Futter, den Organismus noch weiter zu strapazieren. Wenn sich der neue Mitbewohner dann eingelebt hat, kann eine schrittweise Futterumstellung erfolgen. Sie sollte sich über einen Zeitraum von etwa zwei Wochen hinziehen.

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Ernährung erwachsener Hunde

Die Wachstumsphase ist nun abgeschlossen. Es kann nun problemlos eine Umstellung auf Futter für erwachsene Hunde („Adult-Futter“) erfolgen. Bei kleineren Hunderassen ist dies meist mit acht und bei großen Hunden mit 15 Monaten der Fall. Bei allen auftretenden Fragen hinsichtlich der Futterumstellung, sollte der Rat eines Tierarztes eingeholt werden.

Auch erwachsene Hunde brauchen genauso wie Welpen und Jungtiere ein ausgewogenes Verhältnis von Energie, Mineralstoffen und Vitamine im Futter. Die Wahl des Futters für erwachsene Hunde ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine gute Wahl sind dabei die sogenannten „Alleinfuttermittel“ speziell für erwachsene Hunde. Eine solche Bezeichnung dürfen Hersteller nur verwenden, wenn dieses Futter auch wirklich den benötigten Bedarf des erwachsenen Hundes an Energie und auch Nährstoffen abdeckt.

Daneben gibt es auch verschiedene Futterarten für erwachsene Hunde, die sich an den individuellen Bedürfnissen eben dieser orientiert. Die Vielfalt an Möglichkeiten ist recht groß. Der Handel bietet so beispielsweise ein energiereicheres Futter besonders für aktive Hunde an. Daneben sind auch Futtermittel direkt für kleine oder große Hunde im Angebot. Diese sind optimal auf die nährstofflichen Ansprüche dieser Hunde zugeschnitten. Weiterhin steht auch ein abgestimmtes Futter speziell auf einzelne Hunderassen zur Verfügung.

Ernährung der Senioren

Mit einem zunehmenden Alter der Hunde arbeitet der Stoffwechsel wesentlich langsamer. Aus diesem Grund brauchen Senioren ab dem achten, aber spätestens zehnten Lebensjahr weniger Kalorien. Dabei ist es auch egal, ob das Tier noch sehr aktiv ist. In der Regel werden die Hunde allerdings im Alter ruhiger. Wichtig ist dann, dass auch die Energiezufuhr reduziert wird, um einem Übergewicht vorzubeugen.

Natürlich ist es nicht damit getan nun einfach das Erwachsenenfutter zu reduzieren. Im Gegenteil, dies ist keine gute Idee. Es ändert sich jetzt zwar der Stoffwechsel, aber mit Sicherheit nicht das Hungergefühl des Hundes. Daneben reicht es auch nicht, dass lediglich der Kalorienbedarf bei der Fütterung angepasst wird.

Weiterhin ist es wichtig, auch die Zusammensetzung der Mineralstoffe und Vitamine dem Alter nach zu optimieren, um so auch eine Unterstützung für das nachlassende Immunsystem zu gewährleisten. Idealerweise sollte ein entsprechendes Senior-Futter zum Einsatz kommen, welches weniger Energie bei doch gleichbleibender Futtermenge liefert. Ältere Tiere benötigen jetzt hochwertige Kohlenhydrate, einen altersgerechten Mineralstoffgehalt und daneben ausreichende Ballaststoffe, um die träge Verdauung wieder anzuregen.

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Fütterungstipps für ältere Hunde

  • In der Regel vertragen ältere Hunde größere Portionen nicht mehr. Daher sollte zur Entlastung der Verdauung und des Organismus dem Senior bis zu vier Mal täglich kleinere Portionen angeboten werden.
  • Es ist auch zu beobachten, dass viele ältere Hunde häufig zu wenig trinken. In diesem Fall muss bei der Fütterung ein Nassfutter dem Trockenfutter vorgezogen werden. Bei der Gabe von Trockenfutter ist es dann ratsam, dieses vor der Fütterung in reichlich Wasser einzuweichen.
  • Meist sind ebenfalls die Zähne alter Hunde nicht mehr so gut, dadurch kann er mitunter große Futterbrocken nicht mehr richtig kauen. Abhilfe kann hier schnell das Zerkleinern des Futters schaffen. Wenn dann auch noch Nass- und Trockenfutter mit Wasser vermischt wird, kann es von dem Senior nicht nur leichter aufgenommen werden, sondern er kann so noch zusätzlich Flüssigkeit zu sich nehmen.

Nass-, Trocken- oder Mischfütterung?

Bei der Entscheidung für Fertignahrung zur Ernährung des Vierbeiners hat der Hundehalter nun die Qual der Wahl zwischen Nass- und Trockenfutter. Beide Futterarten können generell mit Vorteilen punkten. Trockenfutter ist im Vergleich zum Nassfutter recht praktisch. Es ist leicht zu dosieren und auch in den warmen Monaten des Jahres verdirbt es nicht so schnell wie Nassfutter. Daneben ist auch der Geruch nicht so intensiv und es entsteht kein Dosenabfall.

Wie der Name es schon sagt, beinhaltet hingegen die Nassnahrung wesentlich mehr Feuchtigkeit. Dies ist wiederum ein Vorteil, dass der Hund dadurch zusätzlich mehr Wasser aufnimmt. Nassfutter eignet daneben auch hervorragend, um dem Tier notwendige Medizin zu verabreichen.

Neben diesen beiden Futtervarianten besteht dann noch die Möglichkeit einer Mischfütterung. Hierbei werden dem Tier abwechselnd Trocken-  und Nassfutter angeboten. Wichtig dabei ist es, dass beide Futtersorten nicht zusammen verabreicht werden, denn der Hund kann dann leicht Beschwerden bekommen. Der Grund liegt darin, dass das Trocken- und Nassfutter unterschiedliche Verdauungszeiten hat. Zur Förderung der Verträglichkeit einer Mischfütterung ist es ratsam, Trocken- und auch Nassfutter immer der gleichen Marke und nach Möglichkeit auch der gleichen Sorte zu verabreichen.

Vorteile einer Mischfütterung

Falls es einmal vielleicht aus gesundheitlichen Gründen notwendig sein sollte eine komplette Umstellung auf entweder Trocken- oder Nassfutter durchzuführen, dann ist der Vierbeiner bereits an eine dieser Futterarten gewöhnt.

Es kann bei Hunden mitunter schnell zu Aktzeptanzproblemen kommen, wenn sie in ihrem bisherigen Leben nur Nassfutter erhalten haben und dann plötzlich auf Trockennahrung umsteigen sollen. Daneben können nicht selten auch Verdauungsprobleme auftreten. Diesem kann leicht mit einer Mini-Mischfütterung vorgebeugt werden. So können beispielsweise bei einer üblichen Nassfütterung, Trockenfutter einfach als Leckerli eingesetzt werden.

Vorsicht – Futter ist nicht gleich Futter

Wichtig ist stets, dass Trocken- und auch Nassnahrung immer dem Bedarf des Hundes entspricht, wie Junior-, Adult- oder Senioren-Futter. Weiterhin sollte immer darauf geachtet werden, dass auch alle verwandten Produkte als „Alleinfutter“ ausgezeichnet sind. Dadurch besteht die Garantie, auch wirklich den Kalorien- und Nährstoffbedarf des Hundes abzudecken.

Auf den Verpackungen des Alleinfutters sind Fütterungsempfehlungen zu finden. Normalerweise richten sich diese nach dem Gewicht und teilweise auch nach der Größe des Hundes. Zu beachten ist dabei, dass diese „Empfehlungen“ für einen „normalen“ Hund ausgelegt sind, also für Tiere mit einem Idealgewicht und einer durchschnittlichen Aktivität. Sollte der Vierbeiner jedoch unter Über- oder Untergewicht leiden und die Aktivität vom Durchschnitt abweichen, dann ist es notwendig die empfohlenen Futtermengen entweder nach oben oder unten zu korrigieren.

Weiterhin bietet der Handel auch neben den Alleinfuttermitteln Beifutter oder so genanntes Ergänzungsfutter an. Dabei ist zu beachten, dass diese Futterarten sich nicht zur alleinigen Ernährung der Hunde eignen. Auch angebotenes Biofutter sollte stets richtig unter die Lupe genommen werden. Dieses sollte auf alle Fälle ebenfalls die Bezeichnung „Alleinfutter“ tragen. Ein aufgedrucktes Biosiegel auf der Verpackung garantiert allein noch nicht eine gesunde und vollwertige Mahlzeit für den Vierbeiner.

Tipps für eine Futterumstellung

  • Häufige Futterwechsel vermeiden.
  • Die Futterumstellung sollte stets in kleinen Schritten erfolgen.
  • Am ersten Tag der Futterumstellung sollte stets nur ein kleiner Anteil des neuen Futters unter die herkömmliche Nahrung gemischt werden. Allerdings sollte dann dieser Anteil auch täglich gesteigert werden.
  • Bei auftretenden Verdauungsbeschwerden muss der Anteil des neuen Futters etwas reduziert werden. Dies erfolgt solange bis sich die Verdauung beruhigt hat.
  • Eine Futterumstellung sollte mindestens immer über einen Zeitraum von einer Woche erfolgen.

BARFen – liegt voll im Trend

Ein rohes Stück Fleisch liegt in einer grünen Schüssel
Immer mehr Hundehalter füttern Ihre Vierbeiner mit rohem Fleisch. Foto: Dvorakova Veronika/Shutterstock.com

Der Begriff BARF bedeutet nichts anderes als Biologisches Artgerechtes Rohes Futter, also kurz gesagt eine natürliche und frische Fütterung. Als Grundlage des BARFens werden dabei die Fütterungsgewohnheiten des Wolfes herangezogen und kommt so auf alle Fälle einer naturnahen Ernährung der Hunde am nächsten.

Daneben hat BARFen auch den Vorteil, dass bei einer selbst zusammengestellten Mahlzeit für den geliebten Vierbeiner auch gleichzeitig eine Kontrolle der Qualität und Zusammensetzung durchgeführt werden kann. Weiterhin kann dem Hund so ebenfalls eine geschmackliche Vielfalt angeboten werden. Besonders empfiehlt sich das BARFen bei Hunden mit Allergien und sonstigen Unverträglichkeiten.

BARFen erfordert Wissen

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Beim  BARFen wird die Hundenahrung aus rohem Fisch, Fleisch, Innereien, Obst und Gemüse selbst zusammengestellt. Dazu ist eine gewisse Sachkenntnis erforderlich, damit  schlussendlich auch ausreichend Energie und daneben natürlich ebenfalls alle notwendigen Nährstoffe, Mineralien und Vitamine enthalten sind. Niemals dürfen bei der Futterherstellung Mineralien und Vitamine vergessen werden. Sollte die Zusammensetzung der Mischung nicht stimmig sein, kann es bei den Vierbeinern schnell zu Mangelerscheinungen kommen.

Ein Umstieg auf das BARFen verlangt vom Hundehalter, dass er sich ausführlich darüber informiert und sich gegebenenfalls auch Unterstützung beim Tierarzt oder einem Ernährungsberater holt. Hilfreich können hier spezielle Rezeptbücher und individuelle BARF-Rezepte vom Tierarzt oder Ernährungsberater sein. Daneben bietet der Fachhandel bereits fertige BARF-Menüs an. Vorsicht ist immer geboten, sich gleich an eigene Kreationen zu wagen, dazu sollte immer erst genügend Erfahrung beim BARFen gesammelt werden.

Besonders wichtig ist die Zusammensetzung des Futters für Welpen, alte und kranke Tiere. Sie stellen hohe Ansprüche an die Ernährung. Hierbei ist es ratsam vor der Umstellung der Ernährung nach dem BARF-Prinzip unbedingt einen Tierarzt zu konsultieren.

Immer Fleisch aus sicheren Quellen

Auf alle Fälle ist es beim BARFen wichtig, dass das Fleisch dafür auch stets aus sicheren Quellen, beispielsweise dem Tierfachhandel kommt. Hier wird bei der Herstellung eine sichere und hygienische Verarbeitung der Rohstoffe garantiert. Bei anderen Quellen kann es sonst schnell passieren, dass sich der Hund mit gefährlichen Keimen infizieren kann. Auch der Befall durch Parasiten sind hier keine Seltenheit.

Sollten Zweifel über die Herkunft des frischen Fleisches und Innereien aufkommen, besteht die Möglichkeit dieses nicht frisch roh zu füttern. Dazu wird dann das Fleisch aus dem Supermarkt oder vom Metzger einfach für mindestens eine Woche bei einer Temperatur zwischen – 17 °C bis – 20 °C tiefgefroren. Alternativ kann das Fleisch auch gegart oder gleich frische Tiefkühl-Fertig-Menüs im Fachhandel gekauft werden.

Ein ebenso wichtiger Punkt beim BARFen ist, dass der Hund stets langsam an das neue Futter herangeführt wird. So kann er morgens beispielsweise „frisches“ Futter und abends dann „Fertigfutter“ erhalten. Die Umstellung sollte immer mit einer leicht verdaulichen Kost, wie Pute oder Huhn beginnen. Hingegen eignet sich bei ernährungssensiblen Tieren auch Pferd zum Einstieg. Um das Fleisch noch leichter verdaulicher zu machen, kann es anfangs auch gegart werden.

Wann sind Nahrungsergänzungsmittel notwendig?

In der Regel benötigt ein gesunder Hund, der dazu auch ausgewogen ernährt wird, grundsätzlich keine Nahrungsergänzungsmittel. Jedoch ist die Gabe solcher Mittel in einigen Situationen vorteilhaft, beispielsweise während des Fellwechsels oder während  der Erholung nach einer Krankheit. Weiterhin ist die Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln empfehlenswert, wenn die Tiere unter erhöhtem Stress stehen und ebenfalls bei einer Ernährung nach der BARF-Methode.

Weiterhin können bestimmte Zusätze bei chronischen Krankheiten die Symptome lindern und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Beispielsweise essentielle Fettsäuren und Vitamin B sind für die Gesundheit der Haut und des Fellkleides förderlich. Daneben können die Symptome von Arthrosen und Gelenkerkrankungen durch den Einsatz von Fischölen und Muschelextrakten gelindert werden.

Ebenso kann die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln im Winter dem Hund bei Gelenkproblemen durch Kälte, bei einem schwachen Immunsystem und auch bei Durchfall nach dem Fressen von Schnee helfen. Je nach der Art der Symptome können dabei Zink, Biotin, Spurenelemente, ungesättigte Fettsäuren, Glycosaminoglykane, Pre- und Probiotika, Chondroitinsulfat oder Grünlippmuschelextrakte verabreicht werden.

Ernährung bei Unverträglichkeiten

Wenn sich ein Hund ständig auffällig kratzt oder auch immer wieder mal unter unerklärlichem Durchfall leidet, können Allergien oder sonstige Unverträglichkeiten die Ursachen dafür sein. Fast jeder fünfte Hund leidet unter solchen Problemen. Die Gründe können hier vielfältig sein, unter anderem belastende Umwelteinflüsse oder ebenso eine  genetische Veranlagung. In der Regel reagiert das Immunsystem bei einer Allergie immer abnormal auf bestimmte Nahrungsmittel. Bei einer auftretenden Unverträglichkeit erfolgt  dann im Verdauungstrakt keine richtige Verarbeitung eben dieses Futters. In solchen Fällen ist es dann wichtig, dass die betreffenden Nahrungsmittel in Zukunft nicht mehr verfüttert werden.

Mitunter kann es sein, dass allerdings nicht genau das entsprechende Nahrungsmittel oder Inhaltsstoff bekannt ist, welches zur Auslösung einer Allergie oder Intoleranz führt. Hier kann dann der Tierarzt helfen. Unter seiner Anleitung wird eine so genannte Ausschlussdiät durchgeführt, solange bis endlich der Auslöser feststeht.

Nun liegt es beim Hundehalter ob er dann selber für seinen Liebling kochen will. Es ist aber nicht zwingend notwendig, da im Tierfachhandel oder auch beim Tierarzt spezielle Diätfuttermittel und ebenso Futter für sensible Hunde erhältlich sind. Es ist also gar kein Problem ernährungssensible Hunde weiterhin mit Fertignahrung zu füttern. Jedoch sei gewarnt davor, selbst zu versuchen das geeignete Futtermittel zu finden. Es ist dabei ratsamer sich entweder im Fachmarkt beraten zu lassen oder alternativ dazu sich ein entsprechendes Futtermittel vom Tierarzt empfehlen zu lassen. Wichtig ist es immer, dass bei Unverträglichkeiten der Vierbeiner eine naturnahe Ernährung erhält, also stets Futter ohne jegliche Farb-, Lock- und Konservierungsstoffe.

Vorsicht bei Diätfuttermittel

Wie der Name es schon sagt, sind Diätfuttermittel nur für Hunde mit Übergewicht geeignet. Das Futter unterscheidet sich wesentlich von normaler Hundenahrung. Auf keinen Fall darf ein Diätfuttermittel zur Ernährung von gesunden Hunden eingesetzt werden. Ein spezielles Diätfutter sollte immer nur in Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden, wenn von diesem auch die Diagnose „Übergewicht“ festgestellt wurde.

Regeln der Hundeernährung

Für eine gesunde Ernährung des geliebten Vierbeiners ist nicht nur die Zusammensetzung des Futters hinsichtlich der Vitamine, Mineralstoffe und Energie wichtig, sondern es gibt dabei auch einige weitere Regeln zu beachten:

  • Das Futter und auch die Fütterungsform müssen auf das Alter, die Größe und den Aktivitäten des Hundes entsprechend der Jahreszeit genau abgestimmt sein.
  • Wichtig ist die Entscheidung für eine Fütterungsart, wie Trocken-, Nass- oder Mischfütterung. Nach Möglichkeit sollte diese der Vierbeiner dann lange Zeit erhalten.
  • Erwachsene Hunde werden normalerweise zwei Mal am Tag gefüttert. Hingegen Welpen, Junghunde und Senioren drei bis vier Mal täglich.
  • Es sollte nur Futter mit bester Qualität verabreicht werden.
  • Nach dem Fressen sind Ruhepausen notwendig. Dadurch wird verhindert, dass die Mahlzeit sich beim Hund auf den Magen schlägt.
  • Die Reinigung des Napfes bei Trockenfütterung muss einmal in der Woche gründlich mit heißem Wasser erfolgen, hingegen bei Nassfutter täglich.
  • Dem Vierbeiner muss stets ausreichend Wasser zur Verfügung stehen, gerade bei der Trockenfütterung.

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