Getreidefreies Hundefutter: Warum es absolut sinnvoll ist

Hundefutter mit Fleischanteil
Foto: Andrei Pogrebnoi/Shutterstock.com

Wer die Entscheidung getroffen hat, sich einen Hund anzuschaffen, der hat sich entschieden Verantwortung zu übernehmen und für den Hund Sorge zu tragen. Da stellt sich natürlich schon nach kurzer Zeit die Frage, welche Ernährung für das Familienmitglied die Richtige ist. Und tatsächlich gibt es eine riesige Auswahl an Fertigfuttermitteln, welche sich als Alleinfuttermittel eignen sollen. Wie soll da der Laie erkennen können, welches Futter das Beste für den Hund ist?

Das Angebot

Das Angebot an Futtermitteln ist enorm. Betritt man einen Tierfutterhandel, so sieht man sich mit den verschiedensten Angaben auf Packungen und Dosen konfrontiert. Wer sich die Mühe macht, die Packungen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, wird feststellen, dass in den Futtermitteln längst nicht nur Fleisch enthalten ist. Bei der Herstellung von Hundefuttermitteln werden neben Fleisch oder Fisch auch sehr viele Getreidesorten verwendet. Dabei enthalten Hundefutter oftmals recht große Mengen an Weizen oder Reis. Neben den getreidehaltigen Hundefuttermitteln werden auch Produkte angeboten, die keine Getreide enthalten. Doch welches Futter soll dem Hund verfüttert werden, damit er auch alle notwendigen Nährstoffe erhält und möglichst lange fit und gesund bleibt? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich einmal mit der Verdauung des Hundes beschäftigen.

Der Hund und die Nahrungsverwertung

Wenn der Hund frisst, schlingt er seine Nahrung relativ unzerkaut runter. Er ist also ein klassischer Schlingfresser. Da er in seinem Maul über Fangzähne, nicht aber über Mahlzähne, verfügt, ist er gar nicht in der Lage die Nahrung nach Art eines Pflanzenfressers zu zerkleinern. Darüber hinaus verfügt der Speichel des Hundes über keine Verdauungsenzyme, so dass die Verdauung erst im Magen beginnen kann. Der Speichel des Hundes dient rein zum Anfeuchten der Nahrung zum besseren Schlucken und Weiterverarbeiten. Alle Pflanzenfresser hingegen haben in Ihrem Speichel bereits Enzyme, die die Kohlenhydrate aus der pflanzlichen Nahrung aufspalten und als Energie zur Verfügung stellen. Es macht für den Hund gar keinen Sinn in seinem Speichel Verdauungsenzyme zu haben, da die Nahrung des Hundes natürlich betrachtet einen geringen Kohlenhydratanteil aufweist. Die Verdauung beginnt beim Hund erst im Magen, in dem ein extrem saures Milieu mit einem pH Wert von 1,7 vorliegt. Hier wird die Nahrung vorverdaut und für die weitere Verwertung im Darm vorbereitet. Hier werden dann über die Verdauungsenzyme die für den Hund besonders wichtigen Proteine aufgespalten und zur Verfügung gestellt.

Der Darm des Hundes ist vergleichsweise kurz. Er verfügt etwa über einen fünfeinhalb Meter langen Dünndarm und einen fünf Meter langen Dickdarm. Die Darmlänge eines Pflanzenfressers wäre doppelt so lang. Die pflanzliche Nahrung benötigt viel mehr Zeit für die Verdauung als Fleisch, um alle lebenswichtigen Nährstoffe herauszuspalten ist daher ein recht langer Darm für eine lange Verweildauer im Darm erforderlich. Dass der Hund über einen verhältnismäßig kurzen Darm verfügt ist ein recht eindeutiger Hinweis auf eine natürlicherweise überwiegend carnivore, also fleischfressende Ernährung. Der Hund hat im Zuge seiner Entwicklung allerdings tatsächlich eine Besonderheit entwickelt, denn aufgrund der Tatsache, dass er seine Beutetiere vollständig, also mit Innereien und Darminhalt, verzehrt, nimmt er eine kleine Menge pflanzlicher Nahrung auf, die er vor allem deswegen gut verdauen kann, weil das Beutetier diese schon vorverdaut hat. Der Hund hat durch diesen Mitverzehr von pflanzlicher Nahrung bis heute einen gewissen Bedarf an pflanzlichen Kohlenhydraten entwickelt.

Getreidehaltige Hundefutter

Schaut man sich die Inhaltsangaben auf den Hundefuttersorten an, so wird man feststellen, dass in den meisten Futtern Getreide verarbeitet sind. Dabei lösen Getreide immer mehr Allergien bei unseren Hunden aus, besonders stark allergieauslösend sind dabei die Getreidesorten Weizen, Gerste und Mais. Diese sind regelmäßig in den Futtermitteln verarbeitet, machen dabei ernährungsphysiologisch wenig Sinn und lösen im schlimmsten Fall eine Allergie aus. Die Zahl der auf Gluten allergisch reagierender Hunde ist in den letzten zehn Jahren drastisch gestiegen. Das liegt zum einen in der Tatsache begründet, dass allergische Hunde für die Zucht verwendet werden, was zu einem signifikanten Anstieg der Glutenallergie innerhalb einiger, derzeit besonders begehrter Hunderassen geführt hat.

Zum anderen aber ist auch die Menge der in Futtermitteln verwendeten Getreide erheblich angestiegen. Dabei sind die Folgen einer Glutenunverträglichkeit für den Hund gravierend. Hellhörig sollte der Hundehalter in jedem Falle werden, wenn der Hund unter Blähungen mit Koliken, Juckreiz, stumpfem Fell und getrübter Stimmung leidet. Zu lange ignoriert, kann die Glutenunverträglichkeit den Darm des Hundes nachhaltig schädigen. In einem solchen Fall ist der Umstieg auf ein getreidefreies Hundefutter unumgänglich. Tatsächlich allerdings sind diese Folgen vermeidbar, indem man von vornherein auf Getreide im Hundefutter verzichtet. Das Getreide gehört nicht zur natürlichen Ernährung des Hundes und da es Allergien auslösen kann sollte man gar nicht erst darauf zurückgreifen. Neben der hohen Allergierisiko von getreidehaltigen Hundefuttermitteln haben diese noch den weiteren Nachteil, dass die aus Getreide gewonnenen Kohlenhydrate schnell angesetzt werdden, also dick machen. Die vom Hund benötigten pflanzlichen Kohlenhydrate können durch kleine Mengen milder Gemüse, die dem Futter beigefügt werden, erhalten werden.

Argumente für eine natürliche getreidefreie Ernährung des Hundes

Der Hund stammt vom Wolf ab und hat damit einen rein carnivoren Ursprung. Die getreidefreie Ernährung ist also nur natürlich. Tatsächlich ist der Hund, durch seinen Mitverzehr von pflanzlichen Bestandteilen in den Beutetieren in der Lage eine gewisse Menge pflanzlicher Nahrung zu verwerten, der Hauptanteil der Nahrung sollte aber Fleisch sein und auf Getreide sollte schon aufgrund seiner allergieauslösenden Bestandteile gänzlich verzichtet werden. So wird heutzutage auch bei unseren Hunden immer häufiger die inzwischen weit verbreitete Glutenunverträglichkeit festgestellt. Diese lässt sich beim Hund in der Regel auf ein Futter mit einem hohen Weizenanteil zurückführen, denn Gluten ist das Klebereiweiß des Weizen. Das Getreide kommt im natürlichen Speiseplan des Hundes nicht vor und benötigt eine zu lange Verdauungszeit, welche den Darm des fleischgewöhnten Hundes unnötig belastet und auch ohne Allergie zu Verdauungsbeschwerden, wie Blähungen, führen kann.

Gerade junge Hunde und Welpen sollten nur einen kleinen Anteil pflanzlicher Nahrung fressen, da ihr Darm mit der schwerer verdaulichen Kost nur schlecht zurechtkommt. Hier genügt ein ganz kleiner Anteil Gemüse. Wer sich mit Hundeernährung befasst, wird unweigerlich auch auf das B.A.R.Fen stoßen. Hierbei handelt es sich übersetzt um die biologisch-artgerechte Rohkostfütterung des Hundes. Hierbei werden frisches Fleisch und rohes Gemüse verfüttert, wobei das Fleisch den größten Teil ausmachen sollte. Das Barfen ist gut gemeint und bezieht sich prinzipiell auf die richtigen Komponenten einer gesunden Hundeernährung. Barfen ist allerdings sehr teuer, schließlich muss jeden Tag frisches Fleisch angeschafft und verfüttert werden. Darüber hinaus kann es auch zu einer Mangelernährung des Hundes an bestimmten notwendigen Nährstoffen kommen, da man zwar abwechslungsreich füttert, bestimmte Nährstoffe aber vielleicht nicht in ausreichender Menge berücksichtigt. Auch wichtige Vitamine sollten in der täglichen Ernährung enthalten sein. Ein ausgewogenes getreidefreies Hundefutter mit einem kleinen Gemüseanteil hat hier den Vorteil, dass alle notwendigen Nährstoffe in optimaler Menge enthalten sind und schont darüber hinaus den Geldbeutel.

Fazit

Wer seinen Hund richtig und gesund ernähren möchte, der setzt auf ein getreidefreies Futter mit einem hohen Fleischanteil. Anstelle von Getreide darf es allerdings einen kleinen Teil Gemüse enthalten, denn, wie weiter oben beschrieben sind die Hunde durch den Darminhalt der Beutetiere an einen kleinen Anteil pflanzlicher Nahrung gewöhnt und benötigen diesen auch für ihren Kohlenhydratbedarf. Ein gutes Futter enthält natürlich auch keine Konservierungsstoffe oder künstliche Aromen. Wichtige Nährstoffe und alle erforderlichen Vitamine müssen natürlich enthalten sein, damit der Hund möglichst lange gesund und fit bleibt.

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