Potenzielle Gefahren, wenn der Hund eine Zecke frisst oder verschluckt

Infos über den Erreger Hepatozoonose und dessen Übertragbarkeit

schwarz weißer Hund rennt über eine Wiese
In den Wiesen und Büschen lauern viele kleine Gefahren für den Hund. Vor allem die Zecken ärgern unsere Vierbeiner jedes Jahr aufs neue! Bild: 825545 pixabay.com

Hunde begeben sich oft bewusst oder unbewusst in Gefahr. Gerade in der Natur lauern etliche Gefahren für Hunde. Eine davon sind die Zecken. Sobald der Hund eine frisst oder verschluckt, kann das ungeahnte Folgen für ihn haben. Aber welche sind das, wie bemerke ich sowas und was kann ich dagegen tun?

Wie es dazu kommt

Hunde treiben sich so ziemlich überall herum. Streifen sie mal wieder an einem Gebiet vorbei, wo es warm und nass ist, ist die Gefahr auf Zecken zu treffen groß. Zecken mögen es nämlich feucht, daher findet man sie oft im hohen Gras, in Gebüschen oder im Unterholz vor. Interessanterweise werden Hunde nicht am häufigsten im Bauch-, Rücken oder Beinbereich gebissen, sondern in der Hälfte aller Fälle am Kopf! Hechelt der Hund jetzt auch noch oder isst er gerade, landet die Zecke ganz leicht im Mund.

Folgen für den Hund

Erstmal vom Hund zerfressen oder geschluckt, gelangt die Zecke oder besser gesagt, das was davon übrig geblieben ist, in die Speiseröhre. Keine Sorge, die Zecke (falls sie da noch lebt) kann sich beim Schluckvorgang nicht festsetzen! Als nächstes kommt sie dann in den Magen. Spätestens dort wird sie aufgrund der Magensäure absterben. Glücklicherweise werden hierbei Krankheiten wie zum Beispiel Borreliose oder FSME gestoppt. Der Grund ist ziemlich naheliegend: Die Bakterien und Viren können dem Hund erst schaden, sobald sie in dessen Blutlaufbahn eindringen. Die Magensäure verhindert das Eindringen zum Glück. Es gibt jedoch einen einzigen Krankheitserreger, der trotz der natürlichen Schutzmechanismen des Körpers in die Blautlaufbahn des Hundes gelangt und ihm dadurch massiv schaden kann.

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Hepatozoonose

Die Erreger der Hepatozoonose bohren sich im Verdauungstrakt durch die Darmwand und gelangen somit in das Blut des Hundes. Dort angekommen, können die Erreger verschiedenste Symptome hervorrufen. Allerdings passiert erst einmal gar nichts. Die Inkubationszeit beträgt nämlich 2 bis 4 Wochen. Sobald diese Zeit um ist, kann ein Hund allerschlimmste Sachen durchmachen. So äußert sich die Krankheit allen voran mit Fieber, Gewichtsverlust, Blutarmut und geschwollenen Lymphknoten.

Durch Schmerzen und Entzündungen in der Muskulatur wird der Hund immer häufiger, so gut er kann, auf Bewegung verzichten, was wiederum zu Muskelabbau führt. Ein Teufelskreis, aus dem der Hund sich kaum erholen kann. Sichtbar macht sich das oft an einem hinkenden und steifen Gang des Hundes. Der Hund kann sogar Epilepsie-ähnelnde Krampfanfälle erleiden.

Auch beobachtet man bei vielen an Hepatozoonose erkrankten Hunden blutigen Durchfall. Ebenfalls ist es möglich, dass der Hund des Öfteren erbrechen könnte. Insgesamt wirkt der Hund massiv geschwächt, lethargisch und hat weder Lust auf Bewegung noch Appetit.

Des Weiteren macht sich die Krankheit erkennbar an Nasen- und Augenausfluss. Speziell die Schleimhäute können sehr blass wirken aufgrund der Blutarmut. Das Fell kann unter Umständen überaus glanzlos wirken.

Ansonsten können sehr viele weitere, verschiedene Symptome auftreten, da die weißen Blutkörperchen von den Erregern angegriffen werden und somit alle Organe gefährdet sind. Selbst der Todesfall ist infolge der Organschäden nicht ausschließbar.

Wo Hepatozoonose vor allem vorkommt

Die Krankheit kommt eigentlich vermehrt nur in Südeuropa, Afrika und Asien vor. Daher muss bei einem Urlaub mit dem Hund in diese Gebiete besonders aufgepasst werden. Tatsächlich wurde der Erreger allerdings in den Sommerzeiten selbst in Deutschland mehrfach gesichtet. Bei uns ist Hepatozoonose somit auch ein wichtiges Thema, unabhängig davon, ob man auch in Spanien oder Griechenland Urlaub macht. Trotzdem ist der Erreger als eher selten einzustufen. Wenn man bedenkt, dass die Zecken jedoch auch ganzjährig in warmen Räumen überleben können, sollte man das Thema nicht leichtsinnig auf den Sommer schieben. Hepatozoonose kann ganzjährig in Deutschland auftreten!

Übertragbarkeit

Der Erreger ist nicht auf Menschen übertragbar. Die Übertragung auf einen anderen Hund ist möglich, jedoch nicht wahrscheinlich. Nichtsdestotrotz können Hundewelpen durch ihre Mutter den Erreger übertragen bekommen.

Prävention

Momentan gibt es keine Impfung, die gegen Hepatozoonose hilft. Überdies fällt auch eine Vorbeugung schwer, da das Schlucken oder Fressen der Zecke kaum zu verhindern ist. Einzig mit bestimmten imprägnierten Hundehalsbändern könnte man versuchen, die Zecken auf Abstand zu halten. Ebenso kann man bestimmte Stoffe auf die Haut auftragen, welche abweisend auf Zecken wirken. Eine Garantie ist das natürlich nicht! Im Hochsommer sollte man eventuell Zeckenbiotope meiden. Ob der Hund daran Gefallen findet, ist eine andere Frage.

Behandlung des Erregers

Nach aktuellem Kenntnisstand ist Hepatozoonose nicht vollständig heilbar. Dennoch gibt es einige Mittel, mit denen man die Symptome deutlich mildern kann. Ein Tierarzt sollte jedoch zuvor den Hund intensiv durchleuchtet haben, um dann das weitere Vorgehen festlegen zu können.

Fazit

Hepatozoonose ist ein furchteinflössender Erreger, der ein Hundeleben glatt ruinieren kann. Allzu viele Sorgen um seinen Hund sollte man sich allerdings nicht machen. Die meisten Zecken haben den Erreger hier nicht und stellen ansonsten zerfressen oder verschluckt absolut keine Gefahr für den Hund dar. Wichtig ist, immer mit dem Hund Spaß zu haben und ihn nicht einzuschränken, selbst wenn er mal wieder eine Zecke schlucken sollte! Denn so fühlt sich der Hund am wohlsten!

1 Kommentar

  1. Interessanter Artikel, der jedoch etwas relativiert werden sollte. Bei etwa 90% aller infizierten Hunde bricht die Krankheit niemals aus, sie können ein ganz normales Leben führen und brauchen niemals irgendwelche Behandlung gegen Hepatozoonose. Das ist ein Fakt, der in jeden Beitrag über Hepatozoonose hinein gehört. Da können Sie jeden auf Mittelmeerkrankheiten spezialisierten Tierarzt fragen bzw. sich zum Beispiel bei Parasitus Ex e.V. erkundigen, das ist kein Geheimwissen. Gefährdet sind im Wesentlichen Tiere mit einem schwachen Immunsystem. Ich habe eine zehn- oder elfjährige (genau weiß man es nicht) Hepatozoonose-infizierte sardische Jagdhündin aus dem Auslandstierschutz. Sie kam gemeinsam mit ihren acht Welpen nach Deutschland, vier davon sind leider ebenfalls Hepatozoonose-positiv. Da sie erst ein paar Tage alt waren, als sie mit ihrer Mutter von der Straße eingesammelt wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich in utero angesteckt haben. Abgesehen von dem positiven Titer sind alle diese Hunde putzmunter und kerngesund, was im Hinblick auf Hepatozoonose zum Glück weitestgehend die Norm ist. Klar kann es sein, dass die Krankheit irgendwann noch ausbricht, aber die Wahrscheinlichkeit ist eben nicht groß, wenn der Hund keine Defizite im Immunsystem hat. Ich will das auf keinen Fall verharmlosen, denn wenn Hepatozoonose ausbricht, kann es schnell sehr fies werden, wie Sie ja auch beschreiben – aber den Teufel an die Wand zu malen ist auch nicht so förderlich. 😉 MfG

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