Border Collie Steckbrief: Charakter, Temperament, Erziehung

Border Collie Steckbrief: Charakter, Temperament, Erziehung
Der Border Collie ist ein sehr anspruchsvoller und zugleich liebevoller Hund. Foto: 4924546/pixabay.com

Der Border Collie ist ein Hund mit einer faszinierenden Erscheinung. Viele Menschen denken, dass es sich bei diesem Hund um eine Neuzüchtung handelt. Aber es handelt sich um eine alte Hunderasse, die schon vom Leibarzt der Queen Elisabeth I. um 1570 beschrieben wurde. Der Stammvater des heutigen Border Collie lebte und arbeitete bei einem englischen Farmer. Der „Old Hamp“ (1893) wurde zu dem wichtigsten Zuchtrüden, da er außergewöhnliche Hütefähigkeiten besaß. Wer sich heute einen Border Collie zulegt, weiß um dessen Fähigkeiten. Man informiert sich und denkt, dass man alles über die Haltung und Lebensführung des Hundes weiß. Und trotzdem geht es oftmals schief. Warum?

Die Kurzbeschreibung des Border Collies

Der Border Collie wird in die Klasse der Hüte- und Treibhunde eingeordnet. Der Border Collie hat eine Widerristhöhe von 50 – 55 cm und ein Gewicht zwischen 15 und 20 kg. Das Fell tendiert von kurz und mittellang bis hin zu langen Haarkleid. Laut dem bestehenden Rassestandard werden diese Variationen anerkannt:

  • Schwarz-Weiß
  • Braun
  • Schwarz-Braun
  • Blue Merle und
  • Tricolor, wobei die Fellfarbe Weiß nie überwiegen soll.

Das Deckhaar sollte dicht sein und eine mittlere Textur aufweisen. Die Unterwolle sollte dicht und vor allem weich sein, denn so ist der Hund mit einem wetterfesten Schutz versehen. Hunde mit mäßig langem Fell werden Mähne, die Hosen an den Hinterbeinen und die Fahne reicher ausgeprägt, während das Fell im Gesicht, den Ohren und den Füßen kurz und glatt sein soll. Sein Körper sollte gut proportioniert sein, eher etwas zu lang als zu quadratisch. Er soll einen etwas breiten Kopf mit mittelgroße Ohren haben, die entweder aufrecht stehen können oder nach vorne überkippen. Seine äußere Erscheinung sollte harmonisch und geschmeidig sein und in der Bewegung sollte er genügend raumgreifende Substanz zeigen. Auch seine Bewegungen sollten federnd und leicht aussehen. Seine häufig geduckte Haltung zeugt von hoher Konzentration und ist kein Haltungsfehler. Er hat einen hohes Bewegungsbedürfnis, das man in der Haltung beachten sollte. Sein Pflegeaufwand ist mittelhoch, der sich hauptsächlich auch nach der Felllänge richtet.

Das Wesen des Border Collies

Um den Border Collie zu beurteilen, muss man nicht viel überlegen, denn er offenbart sich als ein Hund voller positiver Eigenschaften. Muss man ihn beschreiben, dann gerät man leicht in echte Begeisterung, denn dieser Hund ist wirklich einmalig. Aber was macht ihn so einzigartig? Er besitzt ein liebenswürdiges Wesen, was ihn so attraktiv macht. Er ist anhänglich, gehorsam und auch sehr wachsam. Wenn er sich seiner Familie angeschlossen hat, dann ist er auch unbestechlich und was nicht in sein Umfeld gehört, das wird argwöhnisch beobachtet und auch verbellt. Das bedeutet aber nicht, dass der Border Collie ein Kläffer ist, er ist nur wachsam und meldet eventuelle Gefahren. Er ist sehr intelligent und aufmerksam, klug und sportlich. Im Haus oder der Wohnung ist er sehr angenehm und ruhig.

Der Border Collie wird für sein Herrchen oder Frauchen alles tun, denn er möchte alle Aufgaben richtig erfüllen. Daran setzt er auch eine große Ausdauer, manchmal geht er auch fast an die Grenzen seiner Kraft. Und er besitzt eine große Portion Lernfreudigkeit, die das Arbeiten mit dem Border Collie so angenehm und erfolgreich machen. Bei ihm paaren sich die Lernfreudigkeit, die Leichtführigkeit und seine Klugheit mit der Begeisterung für seine Arbeit. Die ganze Schönheit seines Wesens kann man bei der Arbeit im Gelände erleben. Der Border Collie zeichnet sich auch da durch Anmut und Charme aus, denn er bewegt sich auch im Gelände elegant, frei und mühelos. Vor allem bei der Hütearbeit kann man die hohe Qualität dieses Hundes erleben. Er reagiert blitzschnell auf die gegebenen Zeichen und er hat seine Herde immer fest im Auge. Ihm entgeht kein Tier, welches aus der Reihe tanzt. Und er ist unermüdlich dabei, seine Herde in die Richtung zu treiben, die ihm vorgegeben wurde. Seit 1990 führt die “ Arbeitsgemeinschaft Border Collie Deutschland“ Veranstaltungen durch, auf denen man auch den Border Collie bei der Arbeit erleben kann.

Das Verhalten des Border Collies in der Familie

Ist der kleine Welpe bei seinen neuen Menschen angekommen, so beginnt zuerst die Phase der Eingewöhnung. Je nach dem Temperament des Kleinen wird die Zeit mehr oder weniger lang sein. Der Welpe liebt seine Familie, wenn er angekommen ist und hängt sehr an seinen Menschen. Da diese Hunde sehr intelligent sind, lernen sie auch blitzschnell, was von ihnen verlangt wird. Sind Kinder im Haushalt, dann wird er es lieben, mit ihnen zu spielen. Dieser Umstand ist auch von Vorteil, da sich immer jemand mit ihm beschäftigen kann. Allerdings vertreten viele Border Besitzer die Meinung, dass der Hund jeden Tag 10 Stunden lang beschäftigt werden muss. Der Border Collie ist zwar ein Arbeitstier, aber nur in der Zeit, wo er hütet. Den Rest des Tages hat er dann frei! Auch der Border Collie, der nicht in der Hand eines Schäfers ist, braucht einen geregelten Tagesablauf, mit Zeiten des Ruhens und Zeiten der Arbeit. Zwischendurch darf man aber nicht vergessen, dass der Border Collie ein Rudeltier ist, das mit seinem Rudel auch mal kuscheln und spielen möchte, denn Arbeit ist nicht der einzige Lebensinhalt.

Erziehung des Border Collies

Die Erziehung des Hundes und dessen späteres Verhalten in der Familie liegen ganz eng beieinander. Wer hier von Beginn an falsche Maßstäbe legt, der hat später vielleicht mit einem Erziehungsfehler zu tun, den er selbst verursacht hat. Im Prinzip ist der Border leicht zu erziehen, denn er möchte schon von klein an Aufgaben bekommen, die er erfüllen soll und auch seinen Alter entsprechend erfüllen kann. Durch seinen Intellekt dauert es auch nicht lange, bis er verstanden hat, was sein Mensch von ihm möchte. Er muss alle die Dinge lernen, wie andere Hund auch. Von Sitz und Platz bis hin zum Alleine bleiben kann es manchmal ein langer Weg sein. Menschen,die ihn mit lauter und grober Stimme behandeln, mag der Border nicht, da er ziemlich empfindsam ist und ihn laute oder gar brüllende Stimmen verunsichern. Dann kann er auch schnell eine andere Seite zeigen, er setzt seinen Dickkopf ein. Wird der Border von seinem Halter nicht genügend gefordert, dann kann er auch schnell den Gehorsam verweigern und eigene Entscheidungen treffen. Ansonsten ist der Border Collie ein Hund, der sehr anpassungsfähig ist und durch sein anständiges Betragen stets positiv auffällt.

Das Beschäftigungs- und Bewegungsbedürfnis des Border Collies

Der Border Collie ist ein Hund, der beschäftigt werden will. Er braucht seine Aufgaben, die er auch immer voller Eifer erledigen will. Der Border Collie ist also nichts für Menschen, die gesundheitlich nicht mehr so rüstig sind oder die den ganzen Tag am Computer verbringen. Dieser Hund braucht Bewegung, nur so besitzt der Halter einen ausgeglichenen Hund. Agility, Obedience oder Flyball sind Tätigkeiten, die den Hund beschäftigen und auch seinen Intellekt fordern und fördern. Man sollte aber nicht in das Gegenteil verfallen und dem Hund ein Tagesprogramm an den Hals heften, was ihn an seine körperlichen Grenzen bringt und vielleicht noch ein Gesundheitsproblem heraufbeschwört.

Ist der Border Collie ein Problemhund?

Um es vorweg zu nehmen, der Border ist kein Modehund und sollte es auch niemals werden. Viele dieser Hunde landen in ihrem Leben in einem Tierheim, die Frage ist, warum? Der Border ist als freundlicher Hund bekannt, aber immer wieder gibt es Beißvorfälle und dann werden die Tiere abgegeben. Bei der Meinung, dass ein Border viel Auslastung verlangt macht man schon den ersten Fehler. Und so werden Sportprogramme und Agility-Parcours ausgedacht, die den Hund bis zur äußersten Schmerzgrenze bringt. Ein letzter 3-Stunden-Spaziergang könnte das Fass zum Überlaufen bringen. Ein Schäfer braucht den Hund auch nicht immer, im Winter bleiben die Schafe im Stall und dann lässt man die Hunde in Ruhe. Er ist arbeitslos und damit kommt der Border wunderbar zurecht. Wenn der Hund dann arbeitet, dann tut er das mit jeder Faser seines Körpers. Er reagiert auf optische und akustische Reize wesentlich schneller als andere Hunde.

Ein Jogger in weiter Entfernung nimmt er in Sekundenschnelle wahr und er passt ins Beuteschema, ebenso wie das schnell vorbei fahrende Auto. Wenn er kann, dann jagt er hinterher, egal ob er das überlebt. Im Alltag kann das zu Problem werden, ebenso gibt es Situationen, in denen der Hund daraus lernt. Wenn er zum Beispiel merkt, dass man Nachbarshund vertreiben kann, wenn man ihm die Zähne zeigt. Das hat er dann sofort gelernt und wendet das Gelernte auch bei anderen Hunden an, die ihm nicht gefallen. Wenn der Halter einen Fehler macht und unerwünschte Handlungen durchgehen lässt, dann nutzt das der Border sofort aus. Wenn er merkt, dass sich Herrchen nicht traut, den Knichen wegzunehmen, wenn er die Zähne zeigt, dann ist auch die Lektion gelernt. Um seine Knochen n Sicherheit zu bringen, kann es passieren, dass der Border dann auch mal zubeißt. Hat er damit Erfolg, dann wendet er das Gelernte immer wieder an. Er trifft dann seine eigenen Entscheidungen.

Krankheiten des Border Collies

Auch wenn der Border Collie ein agiler Hund ist, ist er nicht vor Krankheiten geschützt. Besonders die Krankheiten, die speziell bei dieser Rasse vorkommen, können jeden Border treffen. Vorrangig sind da der MDR-1Defekt und die Merle-Problematik. Gelegentlich kommen auch Epilepsie und eine Neigung zu HD (Hüftgelenksdysplasie) vor. Vereinzelt ist auch eine gewisse Geräuschempfindlichkeit bekannt.

Fazit

Der Border Collie ist schon ein sehr anspruchsvoller Hund. Er braucht einen Hundehalter, der dem Border Collie eine konsequente Erziehung angedeihen lassen kann. Er sollte dem Hund praktische und auch geistige Auslastung im angemessenen Rahmen bieten können und bestenfalls schon Erfahrung in der Führung eines Border Collies haben. Kommt ein Border in die falschen Hände, dann kann er sich zu einem Tyrannen im Haus und in der Umgebung entwickeln. Man sollte also für sich und vor allem für das Wohl des Hundes die Entscheidung treffen, ob man sich einen Border Collie oder eine andere Hunderasse anschafft.

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