Fellpflege beim Collie – wie aufwändig ist sie wirklich?

Ein Tricolor-Collie wird gebürstet
Collies sind fantastische Familienhunde und die Fellpflege ist - entgegen allen Vermutungen - relativ wenig aufwendig. Foto: hedgehog94/Shutterstock.com

Der Collie ist ein schottischer Schäferhund mit sehr dichter Unterwolle und langem Deckhaar. Er hat eine spitz zulaufende Schnauze und einen charakteristischen, treu ergebenen Blick, den wir seit der Fernsehserie „Lassie“ (1954-1973) alle nur zu gut kennen. Collies sind fantastische Familienhunde und die Fellpflege ist – entgegen allen Vermutungen – relativ wenig aufwendig!

Der Einfluss der Ernährung auf das Fell

Zunächst einmal: Selbstverständlich hat die richtige Ernährung einen großen Einfluss auf das Haarkleid des Hundes! Wie auch beim Menschen ist eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sehr wichtig, um sicherzustellen, dass der Fellwechsel gut funktioniert, das Fell einen natürlichen Glanz hat und der Hund sein Fell kontinuierlich durch das Haaren erneuert. Besonders wichtig ist die Versorgung mit Fettsäuren – vor allem der Linolsäure, sowie den Vitaminen A, D, K und E.

Das Fell des Collies

Collies haben – wie bereits oben erwähnt – ein sehr dichtes Unterfell und lange Deckhaare. Das dadurch sehr dick und warm wirkende Fell verleitet uns zu glauben, dass der Collie im Sommer ja unter den vielen Haaren schwitzen müsse. Doch das ist ein Irrglaube! Hunde schwitzen nicht über die Haut, sondern über die Zunge (Hecheln) und die Pfoten. Es ist sogar tatsächlich so, dass der Fellaufbau des Collies seine Thermoregulation steuert. Auch mangelnde Hygiene, Verteilung von Schmutz in der Wohnung und übler Geruch werden unter dem dichten Haarkleid vermutet.

Viel zu oft wird der Hund dann geschoren, was ihm leider wirklich nicht gut tut und nicht nur die Regulierung seiner Körpertemperatur stört. Das lange Fell bietet der empfindlichen Haut des Collies auch Schutz vor UV-Strahlung und Nässe. Fehlt das Langhaar, nimmt die Unterwolle die Nässe auf. Durch ihre Struktur bleibt diese jedoch lange nass und leitet das Wasser auch auf die Haut weiter, was je nach Witterungslage zu Erkältungen, aber auch zu Hautpilzen, Parasiten und anderen Hautproblemen führen kann. UV-Strahlen können ohne Langhaar direkt auf die Haut gelangen, was ebenfalls nicht optimal ist und irreparable Hautschäden verursachen kann.

Problematisch ist hierbei auch, dass die Unterwolle schneller nach wächst als das Langhaar und so das Haarkleid sehr lange keine Chance hat, sich richtig zu regenerieren.

Die richtige Fellpflege

Collies müssen nicht öfter gebürstet werden als andere Hunde. Alle 2 Wochen einmal durchbürsten ist ausreichend! Am besten beginnt man am Kopf, geht über den Rumpf und Rücken bis zu den Läufen und schließlich zur Rute. Besonders wichtig ist beim Bürsten der Haaransatz, denn dort bilden sich Verfilzungen, wenn abgestorbenes Fell nicht regelmäßig entfernt wird. Es gibt hierzu eigens entwickelte Entfilzungskämme und Fellsprays, welche verwendet werden, um mit dem Kamm leichter durch die Unterwolle zu kommen. Man kann die Knötchen normalerweise aber auch mit den Fingern herauszupfen oder einfach herausschneiden. Bleiben die Verfilzungen im Fell, besteht die Gefahr von Hautentzündungen, Pilzen oder Ekzemen. Bei Knötchen an den Ohren oder den Pfoten ist es am einfachsten, einfach eine Schere zu nehmen und die Knötchen abzuschneiden.

Mit dem 2-Wochen-Rhythmus behält das Deckhaar seine Schutzfunktion und der Hund bleibt gesund und munter. Nur im Fellwechsel ist ein häufigeres Bürsten erlaubt und auch sinnvoll, um dem Tier die Zeit des Abhaarens so einfach wie möglich zu machen. Man kann in dieser Zeit auch ein Fellwechsel-Shampoo verwenden, welches die Unterwolle rascher löst und somit ein schnelleres Abhaaren ermöglicht. Egal welches Shampoo verwendet wird, es sollte auf jeden Fall rückfettend und mild sein, denn jeder Zusatzstoff kann die empfindliche Haut des Collies reizen und unnötig beanspruchen. Öfter als einmal pro Woche sollte der Collie nicht gebadet werden. Nach dem Bad wird der Hund geföhnt und danach gebürstet. Das Föhnen erleichtert das Bürsten im Anschluss, hat sonst aber keine Bedeutung.

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