Was Hundecoaches von Trend-Gadgets halten

Hund springt in die Luft zu einer Seifenblase
Wir alle möchten gerne wissen, was unsere Vierbeiner zu Hause anstellen, wenn sie alleine sind. Mit einer Sicherheitskamera ist es möglich, seinen Hund zu beobachten und sogar mit ihm zu "sprechen". Foto: pixabay.com / 825545

Kein Hundebesitzer lässt seinen geliebten Vierbeiner gerne alleine. Schon gar nicht, wenn er sich Sorgen darum machen muss, das Tier würde während seiner Abwesenheit die ganze Zeit bellen. Um dem entgegenzuwirken, gibt es unterschiedliche Gadgets, die man nicht nur dazu nutzen kann, hin und wieder beim Hund vorbei zu schauen, sondern auch, um ihn in entsprechenden Situationen zu belohnen. Doch was sagen Experten zu dieser modernen Hunde-Beobachtungskamera, die im Augenblick in aller Munde ist?

Große Chance mit einigen Mankos

Besonders die Hunde, die ursprünglich aus dem Tierheim stammen, kämpfen immer wieder mit Verlustängsten, die nur schwer zu beseitigen sind. Bei Abwesenheit des Besitzers bellen die Hunde laut, verlangen so um Aufmerksamkeit.

Den meisten hilft in dieser Situation bereits die beruhigende Stimme des Herrchens oder Frauchens. Genau dazu ist die Kamera in der Lage. Sie überwacht nicht nur die Tätigkeiten des Hundes, die der Besitzer über das Internet in Echtzeit beobachten kann, sondern lässt auch die gemeinsame Kommunikation zu.

Reagiert der Hund schließlich brav, wird er mit einem Leckerchen belohnt, welches geradewegs aus dem Automaten geschossen kommt. Klingt gut, hat jedoch einige Mankos, weiß auch der 27-jährige Verhaltensberater für Hunde Alexander Schillack: „Der Hund muss lernen, dass ein Befehl aus dem Gerät genauso ernst gemeint ist, wie ein normales Kommando.“ Befolgt der Hund dieses hingegen nicht, gibt es keinerlei Option zur Sanktionierung!

Alternative ohne Leckerchen

Ein weiteres Problem bei dem neuartigen Gerät ist der Preis. Knapp 200 Euro verlangen Händler für die Kamera, die auf Befehl des Besitzers auch Leckerlis auswirft.

So gut gemeint diese Option ist, so unnütz erscheint sie auch. „Die Belohnung kommt definitiv zu spät, da Hunde bei gutem Verhalten nur binnen zwei Sekunden eine Verknüpfung zwischen ihrem Verhalten und dem Leckerli herstellen können“, führt der Experte weiter aus. „Die Maschine braucht ganze sieben Sekunden, bis das Leckerli beim Hund ankommt.“

Günstigere Alternativen werfen zwar kein Leckerli aus, sind aber durchaus in der Lage, ebenfalls einen Kontakt herzustellen. Dabei kann es sich um eine normale Sicherheitskamera handeln, die mit Bewegungsmelder versehen ist, oder aber die Verbindung per Skype zulässt. Die Belohnung bei solchen Systemen besteht aus dem Kontakt zum Besitzer. Denn einigen Hunden genügt es schon, der Stimme ihres Besitzers zu lauschen und für befolgte Befehle ein euphorisches Lob zu erhalten. „Derlei Sicherheitsgeräte sind schon ab einem Preis von 30 Euro erhältlich.“, weiß der Experte Elias Krüger von sichermeister.de zu berichten.

Nicht alle Trend-Gadgets sind auch sinnvoll

Neben der Kamera gibt es auf dem Markt auch noch zahlreiche andere Gadgets. Unter anderem wäre da die sogenannte FitBark. Die Smartwatch wird einfach ans Halsband geschnallt und zeigt an, wie viele Kilometer der Hund pro Tag zurücklegt, wie hoch seine Herzfrequenz ist und berechnet sogar, wie hoch die Schlafqualität jeweils ist. Ähnlich wie bei der Hunde-Beobachtungskamera beruhigt sie aber vor allem die Nerven des Halters, der um die Gesundheit seines Lieblings besorgt ist. Dank ihr ist es während der Abwesenheit des Hundebesitzers möglich, zu überprüfen, wie hoch das Stresslevel des Vierbeiners ausfällt.

Eines lässt sich zum Abschluss sagen: Man muss man nicht jeden Trend mitmachen. Für diejenigen, die gerne ihr Tier zwischen Arbeit und der Zeit zu Hause sehen möchten, bietet es sich im Fall der Kamera jedoch an. Gleiches gilt allerdings auch für andere Gadgets, bei denen zuvor der Sinn oder Unsinn überprüft werden sollte.

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