Wenn ein Hund ins Haus kommt, übernehmen Sie eine große Verantwortung für ein anderes Lebewesen, das sich auf Sie verlässt. Nun muss auch einiges getan werden, damit der Hund sich gut entwickelt und auch gesund und fit bleibt bis ins hohe Alter. An erster Stelle stehen dabei ein liebevolles Zuhause und ebenso eine konsequente Erziehung. Natürlich braucht der neue Hausgenosse auch genügend Bewegung, sowie eine gesunde, bedarfsgerechte Ernährung. Nicht zu vergessen ist dabei auch eine entsprechende medizinische Vorsorge. Dazu gehören Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt, Impfungen, der Schutz vor Parasiten und natürlich auch regelmäßige Kontrollen durch den Hundebesitzer selbst.
Die Vorbereitung beginnt schon Zuhause
Nicht selten sind viele Hunde bei einem Tierarztbesuch sehr angespannt und nervös. Der Grund liegt darin, dass sie nicht wissen, was nun passiert. Daneben können die ungewohnten Handgriffe der fremden Menschen schnell stressig für die Vierbeiner werden. Hier gibt es Abhilfe, indem bereits zuhause mit dem Hund schon bestimmte Dinge geübt werden.
Normalerweise wird der Tierarzt bei einem Besuch zuerst eine Kontrolle der Ohren, Augen und Zähne vornehmen. Dies sollte nun auch schon zuhause regelmäßig getan werden. Anfangs können diese Kontrollen ganz einfach in eine Schmusestunde eingebaut werden. Viele Hunde mögen bestimmte Berührungen und entspannen sich dabei außerordentlich. Mitunter reicht es schon den Hund einfach unter dem Bauch zu kraulen, dabei kann dann leicht und auch kurz mit der anderen Hand die Ohren, Lefzen und Pfoten angefasst werden. Wenn der Hund dann diese Berührungen ohne weiteres akzeptiert, kann ein weiteres Training dann auch ohne Schmusestunde erfolgen.
Falls der Hund sich allerdings trotz aller Anstrengungen diese Berührungen nicht einfach so gefallen lässt, sollte vielleicht mit einer Bestechung nachgeholfen werden. Dazu werden einfach nur für einige Sekunden die empfindlichen Stellen wie Ohren und Lefzen angefasst und er sofort dann auch zur Belohnung sein Lieblingsleckerli erhält. Die Gabe sollte nach Möglichkeit sogar noch in der Sekunde verabreicht werden, in der die Berührung erfolgt und nicht erst danach. Dadurch kann ganz leicht die positive Verknüpfung stärker gefördert werden.
Allerdings ist solch ein Gesundheits-Check zuhause nicht nur ein Training für den Tierarztbesuch, sondern Sie lernen Ihren Hund besser kennen und können ihn so auch leichter beobachten und Veränderungen an ihm feststellen und so auch rechtzeitig darauf reagieren.
Tipp: Es sollte aber bei einem Hund niemals etwas erzwungen werden, trotz positiver Bestärkung. Schnell können so Ängste und Aggressionen aufgebaut werden. In solchen Fällen sollte eher ein erfahrener Hundetrainer zu Rate gezogen werden. Er kann bei der Desensibilisierung des Hundes helfen. Hunde, die schnell zu einer Angstaggression neigen, sollten frühzeitig an einen Maulkorb gewöhnt werden.
Gesundheits-Check zuhause
- Regelmäßige Kontrolle der Augen, Ohren und Zähne
- Unbedingt auf die Farbe des Zahnfleisches achten, Rötungen sind erste Anzeichen
für Entzündungen - Regelmäßige Fellpflege (Kämmen und Bürsten), das Fell sollte glänzend und frei
von Schuppen und kahlen Stellen sein - Regelmäßig mit den Händen über den gesamten Körper des Hundes streichen, um
Knoten oder schmerzhafte Stellen festzustellen
Die Ohren müssen zartrosa sein
Bei der Kontrolle der Ohren muss darauf geachtet werden, dass das Innere des Ohres zartrosa gefärbt ist und natürlich muss es sauber sein. Dabei muss auf Verklebungen oder Entzündungen geachtet werden. Daneben ist es kein gutes Zeichen, wenn das Ohr unangenehm riecht.
Anschließend erfolgt dann ein Blick auf die Schleimhäute. Dazu wird einfach die Lefze des Hundes hochgezogen. Die Schleimhäute müssen ebenfalls rosa sein. Bläuliche Verfärbungen oder auch weiße Flecke weisen auf ernsthafte Erkrankungen hin. Auch das Zahnfleisch sollte rosa gefärbt sein. Bei Druck mit einem Finger ist eine kurzzeitige weiße Verfärbung in Ordnung. Jedoch sollten auf alle Fälle Mundgeruch und Ablagerung auf den Zähnen unbedingt ernst genommen werden.
Die Augen des Hundes sollten stets glänzend sein, niemals gerötet, sondern das Augenweiß ganz klar. Auf alle Fälle ist es notwendig, regelmäßige Ablagerungen in den Augenwinkeln von einem Tierarzt abklären zu lassen.
Daneben muss natürlich auch ein Augenmerk auf der Haut, dem Fell, sowie Verdauung, Aktivität und dem Fressverhalten des Hundes liegen. Schon leichte Veränderungen sollten mit einem Tierarzt besprochen werden, da es sich unter Umständen um gesundheitliche Probleme handeln kann.
Häufige Erkrankungen
Auch bei einer guten Vorsorge, kann es durchaus vorkommen, dass der Hund dennoch erkrankt. In den meisten Fällen kann es zu Verdauungsbeschwerden, Blähungen, häufigen Aufstoßen, Durchfall oder auch Erbrechen kommen. Die Ursachen können dabei recht vielfältig sein, beispielsweise Stress, eine schnelle Futterumstellung oder gekühltes Futter direkt aus dem Kühlschrank können Durchfall verursachen. Allerdings kann auch eine Infektion oder einfach nur eine Unverträglichkeit für diese Anzeichen verantwortlich sein. Daneben gibt es auch andere Ursachen für ein Unwohlsein, wie eine schwerwiegende Leber- oder Nierenerkrankung, neurologische Probleme oder einfach nur Verdauungsstörungen.
Meist sind dabei aber nur Magen-Darm-Probleme für die Beschwerden verantwortlich. In diesen Fällen kann schon eine fettarme Diät hilfreich sein. Dazu wird dem Hund gekochtes Hähnchenfleisch mit Reis oder auch Kartoffeln in mehreren kleine Portionen über den Tag verteilt verabreicht. Falls nun diese Schonkost keine Linderung erbringt, muss der Hund unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden. Dies ist auch stets notwendig, wenn der Durchfall wässrig ist und dazu dann noch Erbrechen hinzukommt. Alles in allem, wenn generell das Wohlbefinden des Hundes eingeschränkt ist. Dabei sollte immer beachtet werden, dass Welpen und auch ältere Hunde bei diesen Beschwerden unbedingt dem Tierarzt vorgestellt werden sollten.
Besonders Husten und Schnupfen muss im Auge behalten werden. Hier können verschiedene Ursachen vorliegen, beispielsweise eine leichte Erkältung, eine Allergie, Infektion oder auch Tumore. Generell sollten bei länger andauernden Beschwerden die Symptome durch einen Tierarzt abgeklärt werden. Sollte es sich nur um eine normale Erkältung handeln, dann können hier verschiedene Hausmittel zum Einsatz kommen, um eine Linderung zu erreichen. So kann einfach eine hohe Luftfeuchtigkeit, das Atem erleichtern, indem die Schleimhäute feucht gehalten werden. Wichtig ist dann auch, dass der Vierbeiner immer ausreichend Feuchtigkeit zu sich nimmt. Hilfreich kann hier eine Mischung aus Rinderbrühe und Wasser sein. Natürlich gilt auch für Hunde wie auch für Menschen, dass sie sich dann körperlich schonen und auch Wärme von Nutzen ist. Zur Stabilisierung des Immunsystems kann die Gabe von Vitaminen erfolgen.
Es sei jedoch bemerkt, dass bei schweren oder anhaltenden Symptomen stets ein Besuch beim Tierarzt notwendig ist.
Bei folgenden Symptomen ist ein Tierarztbesuch unerlässlich:
- Hund hat Fieber, frisst nicht und wirkt lethargisch
- Hund hat seit mehr als drei Tagen leichten Durchfall
- Bei wässrigem Durchfall und Erbrechen
- Hund zittert, kann Kreislaufversagen drohen
- Im Zweifelsfall den Tierarzt aufsuchen, lieber einmal mehr als zu wenig
Impfungen sind unerlässlich
Regelmäßige Impfungen gehören normalerweise zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen. Allerdings gibt es in Deutschland keine Impfpflicht. Jedoch ist es immer empfehlenswert den Hund regelmäßig gegen Staupe, Parvovirose, Leptospirose, Hepatitis und natürlich Tollwut immunisieren zu lassen.
Eine regelmäßige Impfung bietet dem Vierbeiner nicht nur einen Schutz im Welpenalter, sondern auch als erwachsenes Tier. Mittlerweile gibt es zuverlässige Impfstoffe gegen die wichtigsten Infektionskrankheiten bei Hunden.
Eine Impfung ist vergleichbar mit der Abwehr des Körpers gegen Erreger. Lediglich besteht hier der Unterschied darin, dass bei einer Impfung immer eine Immunreaktion gezielt gesteuert wird. Dadurch ist letztendlich ein maximaler Schutz gewährleistet, wenn der Hund erneut Kontakt mit dem gleichen Erreger hat. Der Impfschutz wird dabei immer erreicht durch die Bildung von Antikörpern und speziellen Immunzellen, beispielsweise den sogenannten Gedächtniszellen. Durch sie kann das Immunsystem bei einem erneuten Kontakt mit dem gleichen Krankheitserreger stärker reagieren, als bei dem ersten Kontakt.
Bereits Welpen erhalten mit der Muttermilch einen Schutz gegen verschiedene Erkrankungen. Allerdings geht er schon nach einer kurzen Zeit verloren. Erst mit einer Grundimmunisierung in Form der ersten Impfung ist dann ein langanhaltender Schutz gewährleistet.
Allerdings ist auch hier die Wirkung der einzelnen Impfungen immer nur zeitlich begrenzt. Sie müssen dann in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Ein optimaler Impfplan kann für jeden Hund nur nach einer jährlichen Gesunheitsuntersuchung in Verbindung mit einer Impfberatung erstellt werden. Dies ist notwendig, um den Vierbeiner dann auch dauerhaft gegen gefährliche Erkrankungen zu schützen.
Es ist daher wichtig stets auf die im Impfpass eingetragenen Termine hinsichtlich der Wiedervorstellung des Tieres zu achten.
Wann wird geimpft?
Grundsätzlich dürfen nur gesunde Hunde geimpft werden, daher ist vorher eine Untersuchung durch den Tierarzt erforderlich. Dabei muss das Tier sorgfältig untersucht werden. Eine Impfung ist dann im Normalfall auch bei chronischen Erkrankungen, wie Diabetes, Nieren-, Herz- und auch Lebererkrankungen möglich. Anders sieht es bei Tumorerkrankungen aus. Auch hier ist eine sorgfältige Untersuchung notwendig. Jedoch muss dann der Tierarzt alle Risiken und den Nutzen der Impfung abwägen. Ein Verzicht sollte immer im Zweifelsfall erfolgen. Bei trächtigen Hündinnen darf nicht jede Impfung erfolgen, daher ist es wichtig, den Tierarzt auf eine eventuelle Trächtigkeit hinzuweisen.
Empfehlenswert ist bei jedem jungen Hund eine entsprechende Grundimmunisierung, in der Regel ab einem Alter von acht Wochen. In Folge sollte dann im ersten Lebensjahr dreimal und dann im zweiten Lebensjahr eine weitere Impfung gegen die gefährlichsten Infektionskrankheiten erfolgen. Eine Grundimmunisierung gewährleistet zwar einen Basis-Schutz, jedoch muss auch dieser nach einer gewissen Zeit wieder aufgefrischt werden.
Tipp: Ratsam ist es immer, denn Hund mindestens eine Woche vor jeder Impfung zu entwurmen. Falls der Hund Parasiten hat, kann es leicht passieren, dass die Impfung nicht den gewünschten Erfolg erzielt und der Hund wird dabei nur noch zusätzlich geschwächt.
Grundimmunisierung mit acht Wochen
Ab einem Alter von acht Wochen erfolgt bei den Welpen eine Grundimmunisierung mit 2 bis 3 Impfungen in einem Abstand von 3 bis 4 Wochen. Diese Grundimmunisierung wird dann spätestens ein Jahr mit einer erneuten Impfung abgeschlossen.
Für die Folgejahre ist dann immer ein individuelles Impfschema ratsam. Der Tierarzt wird hier festlegen, zu welchem Zeitpunkt und auch wie oft geimpft wird.
Grundimmunisierung der Welpen
8. Lebenswoche | Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose, Staupe |
12. Lebenswoche | Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose, Tollwut |
16. Lebenswoche | Hepatitis, Parvovirose, Staupe, Tollwut |
15. Lebensmonat | Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose, Staupe, Tollwut |
Ältere Tiere erhalten ebenfalls diese Impfungen in denselben Abständen. Ab einem Alter von 12 Lebenswochen sind eine zweimalige Impfung in einem Abstand von drei bis vier Wochen und dann nachfolgend eine weitere Impfung nach einem Jahr als Grundimmunisierung ausreichend.
Sämtliche Wiederholungsimpfungen richten sich nach dem Impfstoff. Der Tierarzt legt ein individuelles Impfschema fest.
Kombipräparate reduzieren Stress
Mittlerweile sind in den modernen Impfstoffen mehrere Antigene, beispielsweise gegen Parvovirose, Tollwut, Staupe, Hepatitis und Leptospirose enthalten. Bei einer Impfung ist der Hund dann gleich mehrfach geschützt. Auch bei Wiederholungsimpfungen sind solche Kombipräparate empfehlenswert, da dann nur ein Impftermin notwendig ist. Dadurch kann nicht nur Zeit gespart werden, sondern es bedeutet auch weniger Stress für den Hund.
Impfungen können dennoch in der Regel gleichzeitig oder auch einzeln erfolgen, wenn gewünscht. Die Anzahl der Auffrischungen ist jeweils abhängig vom verwendeten Impfstoff. Noch vor einigen Jahren wurde empfohlen, eine jährliche Auffrischung der Impfungen durchzuführen. Heutzutage gibt es aber schon Impfstoffe, deren Schutz durchaus wesentlich länger anhalten. Der Tierarzt kann hierzu individuelle Empfehlungen für den Hund geben. Daneben besteht auch die Möglichkeit, einer Impfung nur gegen bestimmte Krankheiten und dann schließlich auf die restliche Immunisierung oder auch Auffrischung zu verzichten. Es besteht in Deutschland keine Vorschrift zur Impfung.
Impfpass enthält Nachweis der Impfungen
Bereits nach der ersten Impfung oder auch bei dem Kauf eines Hundes erhält der Besitzer einen gelben Impfausweis oder auch schon einen blauen EU-Heimtierausweis. Beide enthalten nicht nur Daten zu erfolgten Impfungen, sondern auch persönliche Daten zur Identität des Hundes. Daneben ist bei bereits erfolgten Impfungen auch gleichzeitig das Datum des nächsten Impftermins vorgemerkt.
Bei Reisen ins Ausland ist zum Nachweis der erfolgten Schutzimpfungen der blaue EU-Heimtierausweis erforderlich. Der Impfpass dient weiterhin als Nachweis einer gültigen Impfung gegen Tollwut. Er sollte daher auch immer sorgfältig aufbewahrt und zu jeder Wiederholungsimpfung vorgelegt werden.
Ins Ausland nur mit Impfschutz
Mittlerweile liegt Urlaub mit Hund voll im Trend. Allerdings gibt es hier einiges zu beachten, gerade wenn es ins Ausland geht. In vielen Ländern gelten Vorschriften über die Einfuhr von Hunden und Katzen. Diese dienen zum Schutz vor Einschleppung von Krankheiten, hauptsächlich der Tollwut.
Innerhalb der EU gelten seit dem 1. Oktober 2004 einheitliche Bestimmungen im privaten Reiseverkehr. Folgende Voraussetzungen bei einem Grenzübertritt müssen dabei erfüllt sein:
- Sichere Identifikation des Hundes mittels Mikrochips und mit Hilfe des blauen EU- Heimtierausweises
- Eindeutige Zuordnung des Hundes zum Heimtierausweis über Eintrag der Mikrochip-Nummer des Hundes, sowie weiterer Angaben zum Tier und Besitzer
- Tierärztlicher Nachweis über gültigen Impfschutz gegen Tollwut (letzte Impfung vor mindestens 21 Tagen), mitunter auch eine Entwurmung und Zeckenprophylaxe
- Ausnahmen bestehen hier für Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, sowie Länder außerhalb der EU
Tipp: Sie sollten mindestens 6 bis 7 Monate vor dem Reiseantritt sich über bestehende Einreisebestimmungen informieren.
Natürlich ist bei einem Aufenthalt im Ausland auch sehr wichtig, dass der Hund vor Krankheitserregern und Parasiten geschützt ist. Eine Übertragung erfolgt hier meist über Zecken, Moskitos, Flöhe oder Sandmücken, gegen die ein wirksamer Schutz bestehen sollte. Der Tierarzt kann hier entsprechende Präparate empfehlen. Mitunter kann auch noch ein zusätzlicher Impfschutz notwendig sein.
In den südlichen Gefilden geht in der Regel die größte Gefahr von Sandmücken aus, die beispielsweise Leishmaniose übertragen können. Es handelt sich hierbei um eine meist tödlich verlaufende Krankheit. Für einen durchgängigen Schutz gegen diese Mückenbisse können verschiedene Spot-ons eingesetzt werden. Daneben sollte dann vielleicht auch der Hund abends im Haus gehalten werden, da Sandmücken immer erst abends aktiv sind. Falls regelmäßig ein Urlaub in diese Länder erfolgt, besteht auch die Möglichkeit einer Impfung gegen Leishmaniose. Dazu sind drei Grundimmunisierungen über zehn Wochen notwendig. Die Auffrischung sollte dann nach einem Jahr erfolgen.
Gefährlich für den Hund kann auch eine Herzwurmerkrankung werden. Die Behandlung infizierter Tiere ist recht schwierig. In der Regel ist auch dieser Verlauf meist tödlich. Die Krankheit kann im Mittelmeerraum von mehr als 60 Stechmückenarten übertragen werden. Sinnvoll ist auch hier der Einsatz von Spot-on-Präparaten.
Schutz vor Parasiten
Genauso wichtig wie das Impfen ist auch der Schutz vor Parasiten. Gerade wenn Hunde in Wald und Flur unterwegs sind oder mit anderen Artgenossen raufen und spielen, kann es schnell zu einem Befall mit Zecken, Flöhen oder Haarlingen kommen. Ein Schutz gegen diese sogenannten Ektoparasiten ist daher unerlässlich, während Zecken und Haarling meist in der warmen Jahreszeit auftreten, haben Flöhe das ganze Jahr über Saison. Bei einem Befall kann es mitunter schnell zu Hautveränderungen oder auch Reaktionen des Immunsystems kommen.
Zecken
Zecken sind für Mensch und auch Tier unangenehme Quälgeister, können einen anhaltenden Juckreiz verursachen und sind auch Überträger schlimmer Krankheiten wie Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose, FSME und auch Anaplasmose. In Deutschland kommt zu 95 % die Schildzecke vor. Sie ist zwei bis fünf Millimeter groß und auch unter dem Namen „Gemeiner Holzbock“ ( Ixodes ricinus) bekannt. Von ihr bleibt weder Mensch noch Tier verschont. Sie Überträger des gefürchteten FSME-Virus, besonders gefährlich für Menschen, aber auch das Borreliose-Bakterium und der Anaplasmose- Erreger wird vom „Holzbock“ übertragen.
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Haarlinge und Flöhe
Aber nicht Zecken können Mensch und Tier das Leben recht unangenehm machen, auch Flöhe. Mit seinem Stechrüssel saugt er am Tag mehrmals Blut. Es kann dabei bei Tieren zu Allergien kommen, wenn sie überempfindlich auf den Flohspeichel reagieren. Daneben können durch den Biss in die verletzte Haut auch Bakterien eindringen. Infolgedessen entstehen meist Infektionen und Hautentzündungen.
Daneben sind Haarlinge (Felicola subrostratus) nicht so gefährlich wie Flöhe, aber auch sie können sehr lästig sein. Diese Tierchen ernähren sich von Hautschuppen und verbringen ihr gesamtes Leben auf dem Wirtstier, vermehren sich auch dort. Da diese Parasiten ständig aktiv sind, verursachen sie beim Hund einen schlimmen Juckreiz. In der Regel sind hauptsächlich langhaarige Hunde von Haarlingen betroffen.
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Hakenwürmer, Spulwürmer und Fuchsbandwurm
Bereits Welpen können sich mit der Muttermilch mit Spulwürmern oder Hakenwürmern infizieren. Ihre Larven verbleiben als kleine Bläschen im Körper. Sie sind dann in der Lage, ein Leben lang immer wieder in den Darm zu wandern. Die Ansteckung des Hundes mit diesen Würmern kann auch im Freien erfolgen, denn sie werden in der Regel mit dem Kot ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt so meist bemerkt. Hingegen kann eine Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm beim Fressen von Beutetieren, wie Mäusen erfolgen. Bei verschiedenen Wurmarten erfolgt auch eine Übertragung vom Hund auf den Menschen. Diese können dann schwere Erkrankungen zur Folge haben.
Bekämpfung der Parasiten
Es sollte niemals gewartet werden, bis der Hund von Ektoparasiten befallen wurde, sondern es können im Vorfeld verschiedene Vorsichtsmaßnahmen vorgenommen werden. Zu einem ist es besonders wichtig, den Vierbeiner nach jedem Spaziergang auf Zecken zu untersuchen und weiterhin sollte auch regelmäßig das Fell mit einem feingliedrigen Kamm auf weitere Parasiten, beispielsweise Flöhe untersucht werden. Nicht zu vergessen ist eine regelmäßige Entwurmung des Tieres. Die Abstände richten sich hierbei immer nach der Gefährdung des Hundes. Sollte keine prophylaktische Wurmkur erfolgen, dann muss jedoch in bestimmten Abständen der Kot auf einen Wurmbefall untersucht werden.
Gegen Flöhe und Zecken gibt es sogenannte Spot-on-Präparate, Sprays oder auch Halsbänder. Vorsicht ist dabei aber bei Collies oder auch mit ihnen verwandten Hunderassen geboten, denn sie können unter dem MDR1-Defekt leiden. Diese Tiere sind hierbei gegen bestimmte Arzneimittel überempfindlich. Teilweise sind solche Mittel auch in Spot-ons enthalten. Es ist daher immer ratsam, sich nach einem passenden Mittel bei einem Tierarzt zu erkundigen.
Hunde mit einem normalen Risiko
Hunde, die lediglich nur Auslauf unter Aufsicht bekommen und auch nicht wirklich sehr viel Kontakt zu anderen Tieren haben, unterliegen normalerweise nur einem durchschnittlichen Risiko für einen Befall durch Parasiten. Allerdings ist dennoch eine ganzjährige Anwendung von Anti-Floh-Präparaten und auch eines Zeckenschutzmittels von Frühjahr bis in den Herbst hinein empfehlenswert. Daneben ist es notwendig, auch die Schlaf- und Liegeplätze regelmäßig zu reinigen.
Ebenfalls ist eine viermalige Entwurmung im Jahr ratsam. Hingegen sollten aber Hunde, die rohes Fleisch erhalten, welches vorher nicht genügend gefrostet wurde, mindestens sich alle sechs Wochen einer Behandlung gegen Bandwürmer unterziehen.
Hunde mit hohem Risiko
Auch bei Hunden mit einem unbeaufsichtigten freien Auslauf, die mehr Wildkontakt haben oder wo auch mehrere Tiere zusammen in einem Haushalt leben, ist immer ein ganzjährigen Floh- und Zeckenschutz angebracht. Wichtig ist dabei immer, dass zwischen den einzelnen Anwendungen dann keine Lücken entstehen. Auch hier ist eine regelmäßige Reinigung der Liege- und Schlafplätze erforderlich. Darüber hinaus sollten diese aber zusätzlich noch mit speziellen Produkten zur Bekämpfung von Floheiern,-larven und- puppen behandelt werden. Eine Wurmkur sollte hier alle vier Wochen, also insgesamt zwölf Mal im Jahr durchgeführt erfolgen.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Parasiten
- Untersuchung des Fells nach jedem Spaziergang auf Zecken
- Verwendung von Spot-ons, Halsbändern oder Sprays gegen Flöhe, Zecken und Haarlinge
- Zwischen den Anwendungen dürfen keine Lücken entstehen
- Regelmäßige Reinigung und Behandlung von Schlaf- und Liegeplätzen
- Entwurmung je nach Risiko alle vier Wochen bis drei Monate
Die wichtigsten Krankheiten auf einen Blick
Staupe
Hierbei handelt es sich um eine gefürchtete Erkrankung, die unterschiedlich auftreten kann. Verursacht wird Staupe durch ein Virus, welches mit dem Masernvirus bei Menschen verwandt ist. Normalerweise erfolgt eine Ansteckung direkt, also von Hund zu Hund, aber sie kann auch indirekt erfolgen, beispielsweise eine Einschleppung durch Kleidung oder Schuhe. Seltener, aber dennoch möglich ist eine Infektion durch den Kontakt mit Wildtieren wie Marder oder Fuchs.
Erste Anzeichen für eine Erkrankung kann hohes Fieber, oft verbunden mit einem Augen- und Nasenausfluss sein. Bei der Staupe kann je nach Vermehrungsort der Viren in drei Hauptverlaufsformen unterschieden werden. Diese können dabei auch ineinander übergehen.
Bei einer Darmstaupe sind Hunde von einem unstillbarem Durchfall und starkem Erbrechen betroffen. Bei der Lungenstaupe tritt hauptsächlich Husten, Nasenausfluss und auch eine Lungenentzündung auf. Hingegen wird das Tier bei einer Nervenstaupe meist von Krämpfen und Lähmungen gezeichnet. Sie entstehen durch die Entzündung des Zentralnervensystems.
Diese Infektion endet sehr häufig tödlich. Bei überlebenden Tieren bleiben dann meist lebenslange Schäden zurück. Eine Impfung gegen Staupe ist daher unbedingt notwendig.
Hepatitis
Die ansteckende Lungenentzündung, auch als Hepatitis contagiosa canis oder H.c.c. bekannt, ist weniger gefährlicher als die Staupe.
Das Virus wird in der Regel über den Urin und den Kot ausgeschieden. Eine Übertragung kann auch hier direkt von Hund zu Hund oder indirekt über Ausscheidungen erfolgen. Bei dieser Erkrankung werden hauptsächlich Leberzellen und ebenfalls die Blutgefäße der Nieren geschädigt. Während der Erkrankung kommt es zur Infektion eben dieser Zellen. Es treten daneben Symptome einer Leberschädigung wie Gelbsucht und auch Durchfall auf. Das Virus wird nach Infektion der Nieren dann monatelang mit dem Urin ausgeschieden.
In der Regel überleben viele Jungtiere diese Erkrankung nicht. Hier ist eine konsequente Impfung notwendig. Dadurch konnte in den letzten Jahrzehnten diese Krankheit auch zurückgedrängt werden.
Parvovirose
Die Krankheit tritt verhältnismäßig häufig auf und kann für betroffene Tiere oft tödlich verlaufen. Hervorgerufen wird die Parvovirose durch die sogenannten Parvoviren, von einem relativ neuen Virenstamm.
Diese Erreger sind äußerst widerstandsfähig. Sie können Monate bis Jahre in der Außenwelt überleben und sind dann auch immer noch ansteckungsfähig. Die Übertragung erfolgt beim Kontakt von Hund zu Hund, aber auch sehr häufig durch den Menschen und Gegenstände und ebenso über Hundekot.
Normalerweise verläuft die Krankheit sehr schnell und kann innerhalb nur weniger Stunden zum Tod durch Flüssigkeitsverlust führen. Der Flüssigkeitsverlust entsteht hauptsächlich durch vollständige Zerstörung der Darmschleimhaut, hervorgerufen durch Erbrechen und Durchfall.
Zwingerhusten
Diese Erkrankung ist sehr ansteckend. Hervorgerufen wird sie durch unterschiedliche Erreger, also mehrere ungünstige Ursachen führen zum Ausbruch dieser Krankheit. Einerseits sind daran verschiedene Erreger, hauptsächlich Bordetellen und Parainfluenzaviren beteiligt. Weiterhin aber auch klimatische Bedingungen, beispielsweise Feuchtigkeit und auch Zugluft. Begünstigt wird dann der Zwingerhusten noch durch eine intensive Hundehaltung mit einer hohen Bestandsdichte. Betroffen sind meist geschwächte und gestresste Tiere. Durch einen direkten Kontakt stecken sie sich dann gegenseitig an. Aber natürlich können auch einzeln gehaltene Tiere durchaus gefährdet sein. Eine Ansteckung kann hier beim täglichen Spaziergang, in der Hundeschule oder auch auf Ausstellungen erfolgen.
Erste Anzeichen dieser Erkrankung sind meist ein klarer Nasen- und Augenausfluss und ein quälender trockener Husten. Sollte der Husten nicht rechtzeitig erkannt und auch behandelt werden, verschlechtert sich der Zustand des Tieres zusehends. Es kann sogar eine Lungenentzündung dazu kommen. Der Zwingerhusten verläuft selten tödlich, aber er ist meist Folgen für den Hund.
Leptospirose
Erreger dieser gefährlichen Erkrankung sind spezielle Bakterien, die zu den Leptospirenarten gehören. Sie können nicht nur dem Hund, sondern auch Menschen gefährlich werden. Hauptsächlich gelten hier Mäuse, Ratten und ebenso bereits erkrankte Hunde als Ansteckungsquelle. Das Bakterium wird mit dem Urin ausgeschieden. Daneben sind diese Leptospiren auch in verschmutzten Teichen, Tümpeln, Pfützen, Gräben oder Sümpfen zu finden. Sie können über Hautwunden und auch über intakte Schleimhäute in den Körper eindringen. Leider kann eine Impfung nicht gegen alle Leptospirenarten erfolgen, aber dennoch ist unbedingt ein Impfschutz bei einem häufigen Kontakt mit den Ansteckungsquellen wichtig.
Die Leptospirose geht mit Fieber und vor allem Leber- und Nierenfunktionsstörungen einher, da die Bakterien diese Organe befallen. Es können dabei Hunde jeden Alters erkranken. Allerdings ist diese Erkrankung für junge Hunde schwerwiegender.
Tollwut
Bis heute ist diese Infektion noch nicht therapierbar. Sie ist gleichermaßen für Mensch und auch Tier gefährlich. Nach dem Ausbruch der Symptome endet sie dann unweigerlich tödlich. Bei Haustieren erfolgt die Übertragung des Tollwutvirus fast ausschließlich durch den Biss infizierter Füchse durch den Speichel. Einmal im Körper eingedrungen, wandert das Virus dann entlang den Nervenbahnen ins zentrale Nervensystem. Von hier breitet es sich dann erneut entlang den Nervenbahnen über den gesamten Körper aus.
Zu den Symptomen gehören neben Aggressivität auch eine Wesensveränderung und Lähmungserscheinungen, die dann schließlich auch zum Tode führen.
Auch wenn in Deutschland laut der Tollwut-Verordnung keine Impfpflicht besteht und daneben auch nach den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit Deutschland tollwutfrei ist, sollten dennoch Hunde einen dauerhaften Impfschutz gegen Tollwut erhalten. So wird nicht nur der Hund geschützt, sondern auch der Mensch.
Borreliose
Am häufigsten wird die Lyme-Borreliose von Zecken übertragen. Sie ist nicht nur eine Gefahr für Hunde, sondern auch für den Menschen. In Deutschland tritt eine große Erkrankungshäufigkeit mit Borreliose auf. Fast jede fünfte Zecke ist hier mit Borrelien infiziert. Es ist daher notwendig, bestimmte Schutzmaßnahmen gegen diese Erkrankung beim Hund zu ergreifen. Neben die Verwendung von Spot-on-Präparaten ist auch eine Impfung sinnvoll, gerade wenn der Vierbeiner viel in der Natur unterwegs ist.
Die Hauptsymptome einer Borrelioseerkrankung beim Hund äußern sich in hohem Fieber und Appetitlosigkeit. Hinzu kommen dann noch Gelenkentzündungen und Lahmheit.
Es sollte hier der Tierarzt hinsichtlich der häufigsten in Deutschland vorkommenden Borreliose-Erreger kontaktiert werden und natürlich dann auch eine entsprechende und gezielte Impfung erfolgen.
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