Silvester mit Hund: Tipps gegen Angst und Stress

Hund zu Silvester
Für Hunde ist Silvester meistens kein großer Spaßfaktor. Foto: vvvita/Shutterstock.com

Kaum sind die besinnlichen Weihnachtsfesttage überstanden, naht auch schon der weniger ruhige Jahreswechsel. Unzählige Raketen und Böller werden zu Silvester abgefeuert. Was für den Menschen freudige Tradition ist, versetzt Tiere in Angst und Schrecken. Sie verstehen den Trubel nicht und reagieren dementsprechend gestresst. Es ist daher für Tierhalter enorm wichtig, Vorkehrungen zu treffen, damit auch ihre Lieblinge zu Silvester gut ins neue Jahr starten.

Gassigehen „light“ zu Silvester

Es empfiehlt sich, längere Spaziergänge mit dem Vierbeiner auf den Morgen zu legen. Um diese Tageszeit ist es sogar zu Silvester meist noch ruhig. Nachmittags hört man häufig schon die ersten Knallereien. Dann sollte man mit dem Hund nur mehr kleinere Gassigeh-Runden unternehmen. Es ist vorteilhaft, wenn man nur mehr in der Nähe des Hauses unterwegs ist. Diese Gegend ist dem Hund bekannt und er weiß, dass das sichere Zuhause naht. Zu vermeiden sind auf jeden Fall längere Spaziergänge auf der Stammroute, sobald es lärmt. So könnte das Tier sich bei späteren Runden daran in negativer Weise erinnern.

Wichtig ist auch, dass der Hund zur Zeit des Jahreswechsels – auch wenn er normalerweise frei läuft – stets an der Leine geführt wird. Idealerweise beherzigt man das bereits ein, zwei Tage vor Silvester und ein, zwei Tage nach Silvester. Denn nur allzu oft jagen einzelne Raketen bereits am Vortag oder am Neujahrstag in die Luft. Besonders ein unvorhersehbarer Knall kann ziemliche Angst einjagen. Am Silvestertag sollte die Leine für jeden Hundehalter ohnehin Pflicht sein. Ein Vierbeiner kann sich durch die Knallerei derart erschrecken, dass er weit wegläuft und dann völlig orientierungslos umherirrt.

Wenn möglich, sollte das Gassigehen nach Einbruch der Dunkelheit zu Silvester generell vermieden werden. Einerseits nimmt gerade in der Silvesternacht der Lärmpegel von Stunde zu Stunde zu. Andererseits kommen die grellen Lichteffekte nun auch erst jetzt so richtig zur Geltung. Viele Böller schießen quer durch die Straßen und werden zum Verletzungsrisiko für Mensch und Tier. Hunde schnuppern und knabbern auch gerne an Dingen, die sie für Leckereien halten. Die Inhaltsstoffe von herumliegenden Feuerwerkskörpern sind schwefelhaltig und daher absolut giftig. Keinesfalls sollten sie einem Hund zu nahe kommen.

Rückzugsmöglichkeiten und Wohlfühlatmosphäre schaffen

Abgesehen von kurzen Gassigeh-Runden sollte man es sich mit dem Hund zu Silvester zuhause gemütlich machen. Gerade wenn der Hund große Angst zeigt, sollte man ihn nicht alleine lassen. Dazu gehört jedenfalls, die Türen und Fenster geschlossen zu halten. Ratsam ist es auch, die Rollläden herunterzulassen und die Vorhänge zuzuziehen. Die letzten Stunden vor Mitternacht kann man auch beginnen, unter dem Sofa, Bett oder Sessel eine Höhle zu bauen. Manchmal kann es aber auch beruhigen, mit dem Hund unter eine gemeinsame Decke zu schlüpfen. Für eine große Ablenkung sorgt auch das Lieblingsspielzeug oder Futter. Man kann auch versuchen, entspannende Musik oder den Fernseher laufen zu lassen, um die Knallerei etwas zu übertönen.

Hilfsmittel für ängstliche Vierbeiner

Thundershirts

Es gibt spezielle, eng anliegende Sweatshirts, die Vierbeiner durch bestimmte Druckausübung beruhigen. Der enge Stoff des Shirts bewirkt nämlich, dass gleichmäßiger Druck die Nervenbahnen des Hundes reizt. Dadurch tritt Entspannung ein und Gefühle der Nervosität und Angst legen sich. Ähnliche Erfolge können auch Bandagen bewirken. Auch bei Babys ist diese Beruhigungstechnik bekannt. Es empfiehlt sich, diese Shirts bereits im Vorfeld zu testen, damit der Vierbeiner bereits an sie gewöhnt ist. Sie erst zu Silvester erstmals zu probieren, ist eher kontraproduktiv.

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Beruhigungsmittel zur Linderung der Angst

Jeder Hund reagiert unterschiedlich stark zu Silvester. Wenn die Nerven des Vierbeiners trotz aller nur möglichen Rücksichtnahme völlig blank liegen werden, ist auch an medizinische Beruhigungsmittel zu denken. Bereits eine Weile vor Silvester sollte man mit seinem Liebling aber eine entsprechende Therapie beginnen. Zuerst sind pflanzliche oder homöopathische Beruhigungsmittel in Erwägung zu ziehen. Dann wird sich zeigen, wie er auf Kräuter wie Baldrian, Kamille, Lavendel, Johanniskraut oder Bachblüten reagiert. Es gibt auch synthetisch hergestellte Beruhigungspheromone. Deren Besonderheit ist, dass sie jenen nachempfunden sind, die Welpen beim Trinken der Muttermilch aufnehmen. Chemische Beruhigungsmittel wie Valium sollten die letzte Wahl sein, wenn Tiere regelrecht hyperventilieren. Sie können auch nur nach ärztlicher Verordnung gekauft werden.

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Liebevolle Normalität bewahren

Wichtig ist es, dem Hund das Gefühl zu geben, Silvester sei ein Tag wie jeder andere. Diese Gelassenheit, Ruhe und alltägliche Routine überträgt sich nämlich auch auf ihn. Unnötige Hektik und Aufregung hingegen bereitet schon im Vorfeld Nervosität und Angst. Das muss nicht sein. Gleichzeitig bedeutet „Normalität zu bewahren“ auch, dem Vierbeiner liebevolle Geborgenheit zu vermitteln. Das soll aber nicht in Kuschelattacken und übertriebenem Zureden enden. Daher sollte auch nicht auf jedes einzelne Hundejammern und Jaulen eingegangen werden. Der Hund würde das nämlich nur als Bestätigung seines Leidens sehen. Die sinnvollere Variante ist es, ihn dann erst wieder zu streicheln, wenn er sich beruhigt hat.

Es sind nur ein paar Kleinigkeiten, die große Wirkung zeigen. So kann der Jahreswechsel auch für den vierbeinigen Freund ohne Angst und Stress vorübergehen.

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