Wie wichtig ist das Spielen für Hunde?

Hund schläft neben seinem Spielgerät
Das Spiel mit dem Hund macht nicht nur müde, sondern trägt auch erheblich zur Bindung bei.

Das Spielen sollte nicht nur für Welpen und junge Hunde ein wichtiger Bestandteil der täglichen Beschäftigung sein. Denn wie der französischen Meeresforscher Jacques Cousteau einmal sagte: „Das Spiel ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann.“ Doch warum das Spielen so wichtig für Hunde ist, wird in diesem Artikel erklärt.

Was bedeutet das „Spiel“ bei Hunden?

Damit eine Handlung als Spiel bezeichnet werden kann, muss sie 5 Kriterien erfüllen:

  1. Die Tätigkeit tritt spontan auf.
  2. Sie wiederholt sich.
  3. Es wird mit ihr kein bestimmter Zweck erfüllt.
  4. Sie unterschieden sich von dem Verhalten, welches einem ernsten Zweck dient, wie der Futtersuche, der Paarung oder einem Revierkampf.
  5. Gespielt wird nur in einer stressfreien Zeit und Umgebung.

Das Spielen wird meist bei höher entwickelten Säugetieren beobachtet. Je intelligenter ein Säugetier ist, desto ausgeprägter ist der Spieltrieb. Und das nicht nur bei den Jungtieren. Auch die adulten Tiere lassen sich gerne zum Spiel animieren. Inzwischen fand die Verhaltensforschung heraus, dass jedoch auch andere Tiere wie Vögel oder Fische in der Lage sind, zu spielen. Wenn das Spielen jedoch in der Tierwelt so stark verbreitet ist, muss es, genau wie andere Tätigkeiten, einen bestimmten Zweck erfüllen. Denn oftmals entscheidet eine kleine Unaufmerksamkeit über Leben und Tod. Und wer sich sein Futter mühsam suchen oder erkämpfen muss, sollte sparsam mit seinen Energiereserven umgehen und sie nicht durch eine unnötige Tätigkeit vergeuden. Dass in der Tierwelt dennoch so viel gespielt wird, zeigt, wie wichtig das Spiel für diese Tiere ist. Ein Säugetier mit einem sehr ausgeprägten Spieltrieb ist der Hund.

Was bewirkt das Spielen bei dem Hund?

Auch wenn das Spiel weniger lebensnotwendig ist als Fressen oder Schlafen, so verbringen Hunde in der Regel doch täglich eine geraume Zeit damit. Und das hat mehrere Gründe.

  • Das Spielen dient in der Welpenzeit dem Erlernen und Festigen der motorischen Fähigkeiten. Tätigkeiten, die später in der Natur das Überleben des Tieres sichern, werden in der Prägephase spielerisch geübt und weiterentwickelt. Zwar muss der Hund nach seinem Zusammenschluss mit dem Menschen und besonders auch in der heutigen Zeit nicht mehr ums Überleben kämpfen, das Verhalten jedoch ist tief in ihm verwurzelt. Es wurde von Generation zu Generation weitervererbt und wird dementsprechend auch weiter ausgeführt.
  • Das Spiel festigt die soziale Bindung und zeigt die Zusammengehörigkeit mit dem Rudel an. Damit eine Gemeinschaft funktionieren kann, muss jeder seinen Platz im Rudel kennen. Außerdem müssen bestimmte Verhaltensregeln eingehalten werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Rudel nun ausschließlich aus Tieren besteht oder einer Familie mit einem Hund. Damit der Hund sein Herrchen akzeptieren kann und auf ihn hört, muss er sich ihm unterordnen. Das Spiel ist ein wichtiger Faktor, um die eigene Stellung im Rudel auf lockere Weise immer wieder klarzustellen und zu festigen. Spielerische Tätigkeiten bieten eine gute Möglichkeit, um sich entspannt in das Rudel zu integrieren und ohne Stress und Kämpfe seinen Platz zu finden.
  • Spielen schafft Vertrauen und festigt die Bindung zwischen Mensch und Tier. Neue Bindungen werden aufgebaut, bereits bestehende Beziehungen werden gefestigt und intensiviert. Der Hund lernt so ganz einfach, dass er sich auf seinen Herrn in allen Lebenslagen ganz und gar verlassen kann. Dadurch wird das Tier ruhiger und gelassener, auch neuen Lebenssituationen gegenüber. Unsichere Hunde hingegen werden entweder überängstlich und sehr gestresst oder aber aggressiv, was ein Zusammenleben mit ihnen erschwert beziehungsweise unmöglich macht.
  • Hunde, die Spielen, bauen ihren Stress ab. Was schon bei Kindern funktioniert, klappt bei Hunden jeden Alters allemal. Wird der Hund am Tage durch das Spielen ausgepowert und geistig wie körperlich gefordert, so ist er wesentlich ausgeglichener und ein perfektes Familienmitglied. Aggressionen werden abgebaut und die gegenseitige Toleranz wird gefördert. Hunde, die hingegen Langeweile haben und nicht beschäftigt werden, können anfangen, Möbel oder Schuhe anzuknabbern. Oftmals pullern sie auch als Zeichen ihrer Unzufriedenheit die Besitztümer ihrer Menschen an und sorgen somit für Stress und Unzufriedenheit.

Fazit

Spielen ist für Hunde sehr wichtig, denn es entwickelt und fördert die körperlichen Fertigkeiten des Hundes, pflegt sie Sozialkontakte und stärkt sie Bindung zwischen Mensch und Tier. Aggressionen und Rivalitäten werden abgebaut. Die Hunde lernen, sich auf unterschiedliche Situationen flexibel einzustellen und kommen somit auch besser mit unbekannten Problemen zurecht. Spielerisch werden Lösungen gefunden, wodurch das Selbstbewusstsein des Hundes gestärkt wird. Und letztendlich steigert regelmäßiges Spielen die Intelligenz des Tieres. Daher sollte das Spiel ein täglicher Bestandteil im Leben eines Hundes sein. Welche Welpenspiele es gibt erfährt Ihr hier.

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