Weshalb das Verhalten des Hundehalters ausschlaggebend für die Erziehung des Hundes ist

Ein Collie auf grüner Wiese
Die Kommunikation mit dem Hund und das Verhalten des Hundehalters spielen eine enorm wichtige Rolle in der Hundeerziehung. Foto: Pixabay

Viele Hundehalter werden es kennen: Der Hund wird bereits unruhig, obwohl Herrchen oder Frauchen erst in einigen Minuten durch die Haustür kommen wird oder er schnuppert schon an der Leine, wenn gerade erst der Gassi-Runde-Gedanke im Kopf des Besitzers gefasst wird. Der Grund für diese überirdisch anmutenden Phänomene liegt in der Tierkommunikation. Was dahinter steckt und wie diese genau funktioniert, erklärt der folgende Beitrag.

Tierkommunikation – Gedanken- und Gefühlsaustausch

Unter dem Begriff der Tierkommunikation wird verstanden, wie Gefühle und Gedanken zwischen Haustier und Besitzer ausgetauscht werden können. Bis heute hat sich die Kommunikation mit den Fellnasen stets vorrangig um die Stimme und den Körper gedreht – dabei geht es um Gesten, Worte und auch die Stimmlage.

Dennoch geht die Tierkommunikation im eigentlichen Sinne viel weiter. Sowohl Tiere als auch Menschen haben Gedanken und Gefühle, über die sie miteinander kommunizieren können. Bei der Tierkommunikation handelt es sich nicht um überirdische Zauberei – sondern sie kann vielmehr mit Empathie verglichen werden. Mit der Zeit lernt der Mensch sein Tier immer besser kennen und ist dadurch in der Lage, sich in seine Gefühle hineinzuversetzen. Versierte Hundetrainer/innen wie Karin Immler von www.knowwau.com zielen genau darauf ab – nämlich, dass der Halter seinen Hunde zu verstehen lernt.

Der Anteil der Gedanken an der Tierkommunikation

Die Tierkommunikation läuft nur zu circa 30 Prozent über die Stimme oder den Körper ab. Innere Bilder, Gedanken und Gefühle nehmen einen wesentlich größeren Raum ein. Bevor Menschen körperlich aktiv werden, fassen sie zuerst einen Gedanken. Hunde sind darauf besonders spezialisiert. Schließlich verbringen sie mit den Menschen viel Zeit, weshalb eine gute Abstimmung im Zusammenleben nötig ist. Sie achten daher auf Gefühle und Gedanken, damit sie wissen, was sie tun müssen oder ob sogar Gefahr droht.

Problematisch ist, dass die Körpersprache von Menschen oft nicht authentisch ist. Bei innerlicher Nervosität oder Aufregung bleiben viele Menschen nach außen vollkommen ruhig. Der Hund kann daraus natürlich nichts lesen. Deshalb fokussieren sich die Hunde stärker auf Gefühle und Gedanken – diese können von den Menschen nämlich kaum verstellt werden.

Menschen müssen auf ihre Gedanken achten

Für Hundebesitzer ist es daher wichtig, ihre eigenen Emotionen und Gefühle zu erkennen. Denkt der Besitzer zum Beispiel jedes Mal, wenn auf dem Spaziergang ein fremder Hund angetroffen wird, daran, dass sein Hund diesen vielleicht beißen könnte, wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann passieren. Denn, durch die Gedanken bekommt der Hund vermittelt, dass er genau dies tun soll.

Wenn der Hundebesitzer seine eigenen Gedanken lernt, zu kontrollieren, umdenkt und seine Stimme und Körpersprache natürlich fließen lässt, kann der Hund ein klares Bild vermittelt bekommen und weiß dadurch, was in der entsprechenden Situation von ihm erwartet wird. Doch auch, wenn Gefühle und Gedanken eine wichtige Rolle spielen, darf der Körper natürlich nicht vernachlässigt werden. Nur mit bloßen Gefühlen und Gedankenkraft kann ein Hund kaum zurückgerufen werden. Das Eingreifen mit Stimme und Körper ist zusätzlich nötig. Der Kern dabei ist lediglich, dass dies alleine nicht ausreichend ist.

Kann jeder Hundebesitzer die Tierkommunikation erlernen?

Die Tierkommunikation muss tatsächlich aktiv erlernt werden. Bevor diese allerdings erfolgreich angewendet werden kann, muss der Besitzer des Tieres vor allem sein eigenes Bewusstsein und seine eigene Wahrnehmung schulen. Das gleiche gilt für seine Wahrnehmung gegenüber anderen. Wichtig dabei ist, dass die eigenen Gefühle gespürt und von den Gefühlen des Tieres abgegrenzt werden. Um sich diesem Ansatz wirklich zu öffnen, bedarf es Einsatz und Offenheit. In einigen Situationen kann dies sogar unangenehm sein, da so natürlich auch mehr von dem Leid der Tiere transportiert wird. Hundebesitzer müssen einen Weg finden, damit produktiv umzugehen. Sind diese Grundvoraussetzungen geschaffen, ist der Rest reine Übungssache. Die Tierkommunikation kann damit mit dem Erlernen einer neuen Sprache verglichen werden. So wird der Alltag mit dem Hund für beide Seiten wesentlich einfacher und angenehmer gestaltet.

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