Hunde und die Angst vor Gewitter: Was kann man präventiv und aktiv tun?

Collie sitzt vorm Feld mit Gewitterwolken
Nicht nur wir Menschen haben Angst vor Gewitter. Auch unsere Hunde können Angst davor haben. Es ist dabei wichtig, Ruhe auszustrahlen und dem Hund einen Rückzugsort zu bieten. Foto: collie-fans.de

Wenn es blitzt und donnert, löst dies bei vielen Hunden fürchterliche Angst aus. Sie nehmen mit ihrem feinen Gehör das Gewitter viel intensiver wahr als wir Menschen. Mit eingezogenem Schwanz verkrümeln sie sich winselnd unter die Couch oder liegen vor lauter Panik sogar zitternd in der Ecke. Die Angst kann dem Tier meist nicht vollständig genommen werden, doch es gibt gute Tipps, mit denen dem Vierbeiner das Gewitter erträglicher gemacht werden kann.

Ruhe ausstrahlen und Hund ablenken

Wenn sich der Hund in einer Situation befindet, in der er sich fürchtet, zeigt dies die Körpersprache, beispielsweise das Herunterhängen der Rute. Meist folgen ein Winseln, Jaulen, Bellen und ein Fluchtverhalten. Je nach Stress-Typ können sie auch apathisch oder hyperaktiv werden. In extremen Angstsituationen können Hunde sogar mit Durchfall oder Harninkontinenz auf den Stress reagieren. Der Anblick ist für Hundehalter quälend. Doch die beste Art, dem Hund die Angst vor dem Gewitter zu nehmen und sie idealerweise zu überwinden, ist, wenn Herrchen oder Frauchen ruhig bleiben. Alle Handlungen oder Tätigkeiten sollten routinemäßig erfolgen. Es ist wichtig, eine angenehme und positive Stimmung zu verbreiten oder den Vierbeiner vielleicht mit Spielen abzulenken. Dies kann wahre Wunder bewirken und die Angst vergessen lassen. Das kann auch mit besonderen Leckerlis funktionieren, beispielsweise einem Kauknochen, denn damit ist er eine Zeit lang beschäftigt.

Entspannung schaffen

Dem Hund kann Entspannung verschafft werden, indem sein Korb an einem ruhigen Platz steht, vielleicht auch in der eigenen Nähe, damit er das Herrchen oder Frauchen beobachten kann. Es ist wichtig, die Angst des Hundes ernst zu nehmen und sich ihm mit liebevoller Stimme zuzuwenden, gleichzeitig aber auch Ruhe auszustrahlen. Das Plätzchen, das zugewiesen wird, sollte keinesfalls zu nahe am Fenster stehen. Der Vierbeiner könnte sich sonst durch die Blitze erschrecken. Die Vorhänge werden am besten verschlossen oder die Jalousien herunter gelassen. Letzteres hält zum einen die Blitze fern und zum anderen wird auch das Geräusch des Donners abgemildert. Entspannung verschafft auch eine Kuschelrunde auf dem Sofa. Der Hund sollte spüren, dass alles gut ist und nichts Schlimmes passiert. Es bringt nichts, wenn schnell aufgesprungen wird, um beispielsweise die Fenster zu schließen. Die eigene Angespanntheit überträgt sich gern auf den Hund. Daher ist es wichtig, alles ruhig und entspannt zu tun.

Notfalls Rückzugsort bieten

Natürlich sollten dem Vierbeiner, falls er zu verängstigt ist, auch Rückzugsmöglichkeiten zum Verstecken geboten werden, beispielsweise unter dem Sofa in der Nähe von Frauchen und Herrchen oder in der Hundebox, die mit einer Decke ausgestattet ist. Hier kann er dem Gewitter aus sicherer Entfernung folgen. Wenn er merkt, dass ihm nichts passiert, traut er sich vielleicht beim nächsten Unwetter heraus. Geduld, Liebe und Verständnis sind sehr wichtig.

Geräusche vom Gewitter übertönen oder Hund daran gewöhnen

Das Grollen des Donners kann beispielsweise mit einem lauten Fernseher oder Radio überlagert werden. Alternativ ist es auch möglich, dem Hund die Ohren zu bedecken. Wenn er Angst vor Gewitter hat, empfindet er meist den lauten Donner als Bedrohung. Daher ist es sinnvoll, ihn mit den Geräuschen vertraut zu machen. Hierfür gibt es spezielle Desensibilisierungs-CDs, in denen Gewittergeräusche hörbar sind. Das Gewitter vom Band kann zwischendurch immer mal wieder im Hintergrund laufen, beispielsweise beim Spielen mit dem Hund, zuerst leise und im Laufe der Zeit immer lauter. So lernt er, dass es lediglich Geräusche sind, von denen keine Bedrohung ausgeht. Dabei gilt zu beachten: Angst ist nicht angeboren, sondern ein Lernprozess. Entsprechende Hunde haben sie irgendwann erlernt. Doch es ist auch möglich, sie wieder „abzutrainieren“. Die CDs können dabei helfen. Die Desensibilisierung braucht Zeit. Manchmal sind einige Monate notwendig, bis der Vierbeiner weniger Angst hat. Dabei ist es wichtig, geduldig zu sein und Ruhe zu bewahren.

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Wenn es nicht anders geht, Beruhigungsmittel wählen

Wer genau weiß, dass sein Hund bei Gewitter sehr ängstlich oder sogar panisch wird und eine beruhigende Stimme, liebevolles Kuscheln und die weiteren genannten Maßnahmen nicht helfen, kann auf verschiedene Hausmittel zurückgreifen, um die erforderliche Ruhe zu verschaffen. Ideal sind pflanzliche und homöopathische Mittel wie Baldrian oder Johanniskraut, die für ängstliche Hunde geeignet sind. Ein Tierarzt kann beraten und eventuell spezielle Medikamente verordnen. Keinesfalls sollten irgendwelche Hausmittel ausprobiert werden, die dem Menschen vielleicht helfen, den Hund aber in Gefahr bringen können. Sollen Beruhigungsmittel zum Einsatz kommen, ist es wichtig, den Wetterbericht zu verfolgen, um sie frühzeitig verabreichen zu können. Daneben ist es auch möglich, einen Hundeverhaltensberater zu engagieren. Er kann die Situation analysieren und individuell eine Therapie vorschlagen.

Ängstliche Hunde nicht ins Freie lassen – Unfallgefahr ist groß

Gerät ein Vierbeiner bei Gewitter in Panik, kann dies gravierende Folgen haben. Die Unfallgefahr ist groß, wenn er sich gestresst fühlt und durch den Donner derartig in Schrecken versetzt wird, dass er sich vielleicht von der Leine losreißt und während seiner Flucht vor ein Auto läuft. In diesem Fall hilft in der Regel auch kein Rufen mehr. Ängstliche Hunde sollten daher bei Gewitter am besten im Haus bleiben oder sie müssen unbedingt genügend gesichert sein. Zu Hause müssen die Türen geschlossen sein, damit der Vierbeiner nicht flüchten kann, was eventuell aus Panik passiert.

Zusammenfassung

Ein Gewitter setzt viele Hunde unter Angst und Stress. Sie verstecken sich oder rennen aufgeregt umher, jaulen und bekommen schlimmstenfalls regelrecht Panik. Hundehalter können die große Angst meist nicht komplett nehmen, aber einiges tun, um sie zu mildern und dafür zu sorgen, dass das nächste Gewitter nicht mehr so schlimm empfunden wird. Es ist wichtig, Ruhe auszustrahlen, den Hund abzulenken oder ihm einen gemütlichen Rückzugsort zu schaffen. Auch Desensibilisierungs-CDs und notfalls Beruhigungsmittel können sinnvoll sein. Das Tier zu bemitleiden, ist nicht ratsam, denn es darf sich nicht in seiner Angst bestätigt fühlen, sondern spüren, dass gerade nichts Schlimmes passiert. Ängstliche Hunde sollten sich bei Gewitter nicht im Freien aufhalten, denn sie können durch einen Knall panisch wegrennen. In der Not hören sie oftmals auch laute Rufe nicht mehr.

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